Im Rahmen der SC24, einer Konferenz rund um High Performance Computing, die in Atlanta stattfindet, wurde die neueste Liste der schnellsten 500 Computer der Welt veröffentlicht – und das mit einem neuen Spitzenreiter. So wurde El Capitan offiziell zum leistungsstärksten Supercomputer der Welt gekürt und ist nach Frontier und Aurora das dritte System, das Exascale-Rechenleistung erreicht hat. Frontier und Aurora sind auf die Plätze zwei und drei zurückgefallen.
El Capitan, installiert im Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien (USA), debütiert mit einer HPL-Leistung von 1,742 Exaflops pro Sekunde an der Spitze. Das System verfügt über 11'039'616 kombinierte CPU- und GPU-Kerne und basiert auf AMDs 4. Generation der EPYC-Prozessoren mit 24 Kernen bei 1,8 GHz sowie AMD-Instinct-MI300A-Beschleunigern. Der Datentransfer erfolgt über das Cray Slingshot 11-Netzwerk. Das Frontier-System am Oak Ridge National Laboratory in Tennessee (USA) fiel auf den zweiten Platz zurück, konnte jedoch seine HPL-Leistung von 1,206 auf 1,353 Exaflops pro Sekunde steigern. Auch die Anzahl der Kerne wurde erhöht: von 8'699'904 auf 9'066'176. Wie El Capitan verwendet Frontier das Cray-Slingshot-11-Netzwerk. Aurora, installiert im Argonne Leadership Computing Facility in Illinois (USA), belegt nun Platz drei. Das System behielt seine HPL-Leistung von 1,012 Exaflops pro Sekunde aus der vorherigen Liste bei. Aurora basiert auf der HPE-Cray-EX-Architektur mit Intel-Xeon-CPU-Max-Prozessoren und Intel-Data-Center-GPU-Max Beschleunigern, die über das Cray Slingshot 11-Netzwerk verbunden sind.
Auf Platz vier liegt weiterhin das Eagle-System, das auf der Microsoft Azure Cloud in den USA betrieben wird. Mit einer HPL-Leistung von 561,2 Petaflops pro Sekunde bleibt es das höchstplatzierte Cloud-basierte System. Neu in den Top 5 ist das HPC6-System, das im Eni S.p.A-Zentrum in Ferrera Erbognone (Italien) installiert ist. Es basiert auf derselben Architektur wie Frontier und erreichte eine HPL-Leistung von 477,90 Petaflops pro Sekunde, womit es nun das schnellste System Europas ist. Es liegt damit zwei Plätze vor dem schnellsten Rechner in der Schweiz, der sich in der Top-500-Liste auf Platz sieben findet und auf den Namen Alps hört. Alps steht am Swiss National Supercomputing Centre (CSCS) und basiert ebenfalls auf einer HPE-Cray-EX-Architektur und liefert mit 2'121'600 Nvidia-Kernen eine HPL-Leistung von 434,9 Petaflops pro Sekunde.
Die komplette Top-500-Liste
findet sich hier.
(mw)