In den ersten Monaten nach der Aufhebung der Pandemiemassnahmen war die Schweizer ICT-Branche deutlich von Optimismus geprägt. Diese positive Einstellung habe sich nun abgekühlt, vermeldet der Branchenverband
Swico anhand der Werte des Swico ICT Index für das dritte Quartal 2022. Massgeblich für die weniger rosige Betrachtungsweise sind demnach unter anderem die Krise in der Ukraine und die unübersichtliche Lage in den chinesischen Handelshäfen. Mit einem Gesamtwert von 114,5 Punkten liegt der ICT Index zwar nach wie vor signifikant über der Wachstumsgrenze, er hat gegenüber dem Vorquartal aber um 9,8 Punkte nachgelassen.
Interessanterweise konnte der Index im Segment Imaging/Printing/Finishing um 19.2 auf 107.7 Punkte zulegen. Alle anderen Branchensegmente verzeichnen Einbussen. Am geringsten fallen diese mit einem Minus von 4,2 Punkten bei der Software aus, die nun mit einem Wert von 116,3 punktet – was gleichzeitig der höchste Wert einer Teilbranche ist. IT Services geht um 5,1 auf 113,2 Punkte zurück, IT Technology verliert 6,1 Punkte und liegt neu bei 112,7. Consumer Electronics büsst 8,4 Punkte ein und fällt damit aus der Wachstumszone. Das grösste Minus liegt bei Consulting vor und beträgt 12,8 Punkte – dennoch verbleibt die Consulting-Sparte mit einem Wert von 114,7 Punkten im Wachstum und liegt hinter Software auf dem zweiten Platz.
Swico-Geschäftsfürherin Judith Bellaiche erkärt: "Dass sich die aktuellen geopolitischen Krisen früher oder später auch auf unsere Branche auswirken würden, war zu erwarten. Es ist davon auszugehen, dass die Unsicherheiten rund um die Lieferkapazitäten anhalten werden. Doch der eigentliche Wachstumshemmer ist der Fachkräftemangel: Der Wirtschaftsstandort Schweiz wird nicht darum herumkommen, den eigenen Talentpool auszubauen, um die Digitalisierung voranzutreiben."
(ubi)