Die Vielfalt neuer Speichermedien und die zunehmende Bedrohung durch Malware waren 2013 die grossen Trends, wie Datenrettungs-Spezialist Kroll Ontrack zum Jahresende analysiert. So habe der Alltag in den Datenrettungslaboren gezeigt, dass SSD- und Flash-Speicher sich immer mehr verbreiten. Bereits rund 10 Prozent aller Datenrettungsaufträge gelten solchen Laufwerken. Da zudem beinahe alle Hersteller eigene Standards für die Laufwerke verwenden, sei für jede Datenrettung ein massgeschneidertes Tool notwendig, so
Kroll Ontrack.
Des weiteren steht beim Unternehmen die Entwicklung im Bereich der klassischen Festplatten unter Beobachtung. So wirken sich Innovationen wie Helium-gefüllte Festplatten von Hitachi oder die Shingled-Magnetic-Recording-Technologie von Seagate auf die Datenrettung aus. Müsse etwa eine Helium-gefüllte Festplatte im Reinraum geöffnet werden, könnte dies zu einem Headcrash führen und die Datenrettung erschweren.
Daneben beschäftigte Kroll Ontrack 2013 der CryptoLocker, ein Trojaner, der sich als legitimes E-Mail-Attachment ausgibt und Daten auf den betroffenen Systemen durch Verschlüsselung blockiert. Und auch die Verschlüsselung wichtiger Daten war ein Thema beim Unternehmen. Denn diese mache die Wiederherstellung von Daten komplexer, weil der Schlüssel benötigt werde. Bei Software-basierter Verschlüsselung ist dies kein Problem, weil der Nutzer den Schlüssel selbst besitzt. Bei Hardware-Verschlüsselung jedoch befindet sich der Schlüssel direkt auf dem Speichermedium und kann bei einem Defekt eventuell nicht mehr ausgelesen werden.
(abr)