26 Prozent aller Datenverluste im Unternehmen lassen sich laut
Kroll Ontrack auf menschliches Versagen und Bedienungsfehler zurückführen. Denn durch Virtualisierung, Cloud Storage und andere neue Technologien werden Speichersysteme immer komplexer. Zudem steigt die Menge der Unternehmensdaten. "Unter einem so hohen Druck kommt es häufig vor, dass bewährte Standards wie ITIL von IT-Teams vernachlässigt werden", erläutert Peter Böhret, Managing Director Kroll Ontrack Deutschland. Allerdings gibt es auch immer wieder typische Fehler der IT-Administratoren, die zu Datenverlusten führen können. Kroll Ontrack hat die Top-5 identifiziert.
1. Mangelhafte Dokumentation und lückenhafte SicherheitsmassnahmenKroll Ontrack sieht regelmässig die Folgen dieses nachlässigen Verhaltens. Egal ob ein Unternehmen einen Test-Server ans Netz nimmt, aber niemand der IT-Abteilung Bescheid gibt, dass ein Backup eingerichtet werden muss, oder ob aus Gründen lückenhafter Dokumentation ein SAN abgeschaltet wird, das eigentlich noch im Betrieb ist – ein Datenverlust ist vorprogrammiert.
2. Mangelhafte Update-Politik Jeder IT-Administrator kennt dieses Problem. Eigentlich hatte man sich vorgenommen, endlich die Updates bei den Betriebssystemen und der Anti-Viren-Software vorzunehmen. Doch wegen des hohen Arbeitsaufkommens wird der Vorgang immer wieder verschoben, bis schliesslich die entstandenen Sicherheitslücken zu einem Datenverlust führen.
3. Mangelhafte Backup-PolitikEine Kundenumfrage von
Kroll Ontrack hat vor kurzem gezeigt, dass es bei 60 Prozent der Befragten trotz existierendem Backup zu einem Datenverlust kam. Grund dafür war in fast allen Fällen, dass die Datensicherung nicht ordnungsgemäss funktionierte. Damit ein Backup tatsächlich vor Datenverlust schützt, müssen Unternehmen umfangreiche Richtlinien zur Datensicherung etablieren und zudem die Integrität der Backups regelmässig überprüfen.
4. Versehentliche Löschung von Daten Auch wenn es im ersten Moment vielleicht überraschend erscheint, muss Kroll Ontrack sehr oft Daten wiederherstellen, die irrtümlich gelöscht wurden. Oft passiert dies aufgrund lückenhafter Dokumentation. Vor jeder Datenlöschung sollten Administratoren deshalb immer überprüfen, ob die Daten tatsächlich gelöscht werden dürfen.
5. Mangelhafte IT-Sicherheitsmassnahmen Selbst die kleinste Lücke in der IT-Sicherheit kann verheerende Auswirkungen mit hohen Kosten haben. Daher sollten Administrator-Passwörter einem kleinen, ausgewählten Mitarbeiterkreis vorbehalten sein und auf jeden Fall geändert werden, wenn ein IT-Administrator das Unternehmen verlässt.
Kroll Ontrack hatte es schon mit spektakulären Fällen von Datenverlust zu tun, die auf verärgerte Ex-Mitarbeiter zurückzuführen waren. Diese waren noch im Besitz eines aktiven Passworts und löschten damit absichtlich grosse Mengen wichtiger Unternehmensdaten.
(abr)