Letztes Jahr hat
Facebook die neue Timeline vorgestellt, mit deren Hilfe Benutzer ihre gesamte Lebensgeschichte in digitaler Form erzählen und zugänglich machen können (Swiss IT Magazine
berichtete). Wie Facebook nun in einem
Blog-Eintrag mitgeteilt hat, wird das digitale Tagebuch für sämtliche Benutzer zur Pflicht. Besonders viel Gewöhnungszeit kriegen die User allerdings nicht, so soll jeder gerade einmal eine Woche Zeit bekommen, um seine automatisch generierte Timeline zu überprüfen, bevor diese dem Freundeskreis zugänglich gemacht wird.
Lange dauerte es nicht, bis sich die Datenschutz-Experten brüskiert zu Wort meldeten. So bezeichnete Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter von Schleswig-Holstein, gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" das Verhalten von Facebook als "ultradreist". Den Benutzern werde eine neue Funktion aufgezwungen, ohne dass diese ihre Einwilligung geben könnten. Der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar wiederum findet die Umgewöhnungszeit laut "Heise.de" viel zu kurz: "Statt sieben Tage wie bei der freiwilligen Umstellung sind mindestens vier Wochen erforderlich." Ausserdem warnt er, dass der soziale Druck weiter zunehmen werde, wenn die Nutzer sich nicht mehr selbst für oder gegen eine Chronik entscheiden können.
(vs)