Auch wenn Zweifaktor-Authentifizierung und biometrisch gestützte Passcodes zur Anmeldung bei Apps und Websites auf dem Vormarsch sind, nutzen die meisten Anwender nach wie vor die klassische Methode mit User-ID und Passwort. Und dabei hat sich laut den neuesten Erhebungen von
Panda Security gegenüber früheren Jahren kaum etwas verbessert. So hat bereits jeder Vierte der Befragten ein kompromittiertes Konto aufgrund des schwachen Passworts, und "123456" kommt als Passwort nach wie vor häufig zum Einsatz.
Im Jahr 2024 wurden demnach über eine Million Anmeldedaten durch Malware gestohlen – umso gravierender, als zahlreiche Nutzer Passwörter mehrfach verwenden: 34 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, sie würden leicht abgeänderte Versionen desselben Passworts für mehrere Konten einsetzen. Und 4 Prozent nutzen gar genau das gleiche Passwort für 11 oder mehr Konten.
Laut Panda Security gilt dies nicht bloss für Privatpersonen, sondern auch in der Wirtschaft – und das interessanterweise je nach Branche in unterschiedlichem Mass. So verzeichnet etwa die Baubranche mit 52 Prozent den höchsten Anteil an wiederverwendeten und mit 13 Prozent den höchsten Anteil an schwachen Passwörtern. Nicht weit dahinter folgt das Gesundheitswesen, dass ja eigentlich mit besonders sensiblen Daten umgeht: Bei satten 49 Prozent werden Passwörter wiederverwendet. Dabei seien besonders kleine Unternehmen gefährdet. Sie haben laut der Umfrage mit 3,4 Prozent kompromittierten Passwörtern den höchsten Anteil im Vergleich mit mittelgrossen und grossen Unternehmen.
Schwächen zeigen sich auch im Passwortmanagement. So schreiben 34 Prozent der Befragten ihre Passwörter auf, 24 Prozent speichern Sie auf Ihren Geräten, und 35 Prozent verlassen sich ausschliesslich auf ihr Gedächtnis. Diese Methoden mögen bequem erscheinen, sind aber unsicher. Es gibt jedoch immerhin einen Lichtblick: Passwortmanager geniessen zunehmende Beliebtheit. Im Jahr 2025 nutzen demnach 36 Prozent der User einen Passwortmanager, 2024 waren es erst 34 Prozent. Die Studie merkt an, dass Nutzer von Passwortmanagern fast 50 Prozent seltener von Identitätsdiebstahl betroffen seien als solche ohne. Die Autoren raten zudem dazu, zufällige, nicht zusammenhängende Wortkombinationen als Passwort zu wählen und die Zweifaktor-Authentifizierung zu aktivieren.
(ubi)