Damit Ihr KMU gut geschützt ist
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/17
Antiviren-Produkte gehören im Internetzeitalter zum Grundinventar jeder IT-Infrastruktur und somit auch in jedes KMU. Doch auch die beste und teuerste Software nützt nichts, wenn man sie nicht richtig nutzt oder sie nicht auf dem neuesten Stand gehalten wird. In vielen Betrieben kleinerer bis mittlerer Grösse fehlen jedoch schlicht die Ressourcen für eine umfangreiche Sicherheitsstrategie.
Um der Ressourcenknappheit zu entsprechen und eine einfache Handhabung im kleinen Firmennetzwerk zu garantieren, sollte sich die Antiviren-Software zentral verwalten lassen. Das spart Zeit und viel Ärger. Denn was im Klein-Netzwerk mit drei PCs und getrennt installierten Antivirenprogrammen noch machbar ist, wird ab zehn oder mehr PCs zum Problem. Die Vorteile der zentralen Verwaltung: Vom Server oder dem zentralen PC aus verteilt und installiert die Software die Updates auf den Arbeitsstationen, überwacht die korrekte Funktion und meldet Virenfunde. Vom Administrator-Arbeitsplatz kann zudem die Konfiguration jedes einzelnen Clients gesteuert werden. Wir haben in unserer Marktübersicht 14 Antiviren-Softwares mit einer zentralen Administrationskonsole gegenübergestellt.
Während bis vor kurzem noch Antiviren-Programme mit klassischem Schutz dominierten, findet man heute praktisch ausnahmslos bei allen Antivirensoftware-Anbietern auch einen sogenannten «proaktiven» Schutz. Zu diesem Ergebnis kommt man auch bei der Betrachtung der Marktübersicht: Jedes der von uns vorgestellten Produkte verfügt über solche heuristischen Verfahren. Mit dieser Methode lassen sich theoretisch bereits Schadprogramme erkennen und stoppen, die noch nicht eindeutig identifiziert sind.
Wie aus unserer Marktübersicht ersichtlich ist, versprechen die Hersteller der 14 Antiviren-Programme für KMU einen umfassenden Schutz: Die Software soll laut ihren Angaben alle gängigen Virentypen erkennen und sofort eliminieren können. Einige Lösungen wie Kaspersky Business Space Security beinhalten von Haus aus auch gleich noch einen E-Mail- beziehungsweise Spam-Filter. Für andere, etwa Normans Virus Control oder CAs Threat Manager r8.1, gibt’s dafür ein Add-On, das man integrieren kann.
Die verschiedenen Programme zur Virenbekämpfung in KMU unterscheiden sich also kaum in ihren Methoden der Erkennung und Bearbeitung. In anderen Bereichen gibt es aber Unterschiede. Zum Beispiel in der Art der unterstützen Serverbetriebssysteme und Clients. Alle Produkte in der Marktübersicht unterstützen als Serverbetriebssysteme Windows 2000 und Windows Server 2003, während Linux bei ungefähr der Hälfte aller Anbieter fehlt.
Allerdings gibts auch hier Add-Ons oder spezielle Linux-Optionen. F-Secure zum Beispiel bietet seine Software auch als Corporate Suite an – mit Linux. Windows NT gehört wohl langsam, aber sicher doch zum alten Eisen und kann nicht mehr überall benutzt werden. Natürlich unterstützen einige Anbieter auch andere Systeme, wie beispielsweise CA, dessen Threat Manager r8.1 für die Antiviren-Komponente unter anderem auch das Mac OS, Solaris Unix oder HP-UX unterstützt.
Aktuelle Antiviren-Programme sollten nicht nur andere Programme vor Viren schützen, sondern auch sich selbst. Der Selbstschutz ist bei unseren 14 Produkten der Marktübersicht praktisch bei allen gegeben. Avira und F-Secure allerdings bieten keinen Schutz vor dem Anhalten der Scan-Prozesse, bei Norman ist überraschenderweise gar kein Selbstschutz vorhanden.
Die 14 von uns aufgelisteten Antiviren-Lösungen für KMUs haben natürlich alle noch einige weitere, individuelle Features, die in der Tabelle leider keinen Platz fanden. Die preisliche Spannweite reicht deshalb auch von 565 Euro (Bitdefender) bis zu 2900 Euro (Panda Security), bei jeweils 25 Usern pro Jahr, was doch recht beachtlich ist. Insgesamt kann man jedoch festhalten, dass scheinbar alle Produkte der Marktübersicht vor Viren ausreichend Schutz bieten.
(mv)