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Pixel 9a im Test: Starke Mittelklasse mit flacher Rückseite
Quelle: Google

Pixel 9a im Test: Starke Mittelklasse mit flacher Rückseite

Google bringt mit dem Pixel 9a eine günstigere Version seines Flaggschiffs auf den Markt – ohne Kamerabuckel, mit Top-Display, viel KI und grossem Akku. Für 499 Franken kommt es so den teureren Pixel-Modellen gefährlich nahe.
11. April 2025

     

Versuchen Sie mal, heute ein aktuelles Smartphone zu kaufen, welches ohne den meist ungeliebten Kamerabuckel auf der Rückseite daherkommt. Wir lassen uns gerne eines Besseren belehren, aber aktuell fällt uns kaum ein Modell mit einer weitgehend flachen Rückseite ein. Und darum: Ein erster Pluspunkt für das brandneue Pixel 9a, das in der Schweiz per 14. April in den Verkauf kommt.

Mit dem Pixel 9a bringt Google wie bereits die Jahre zuvor eine abgespeckte Variante seines aktuellen Flaggschiffs – des Pixel 9 – rund ein halbes Jahr nach dessen Erscheinen auf den Markt. Das Vorgängermodell, das Pixel 8a, hatten wir im Mai 2024 getestet, und waren damals angetan vom hervorragenden Display, der tollen Verarbeitung und auch der überzeugenden Kamera. "Oberklasse-Qualität zum Mittelklasse-Preis", lautete unser Fazit damals – und mit dem Pixel 9a möchte Google nun noch ein Brikett drauflegen.

Hochwertig mit zwei Design-Schwächen

Das Pixel 9a kommt im Standard-Lieferumfang – sprich in der Verpackung liegen das Handy und ein USB-C-Kabel. Beim Vorgänger gab es noch einen Adapter von USB-A auf USB-C, um Daten vom alten Smartphone zu übertragen. Einen solchen sucht man beim aktuellen Modell vergebens. Beim eigentlichen Gerät fällt wie eingangs erwähnt zuerst der fehlende Kamerabuckel auf. Das Kameramodul steht zwar auch beim 9a ein klein wenig hervor – vielleicht einen Millimeter –, liegt das Gerät aber flach auf dem Tisch, merkt man das kaum. Gleichzeitig muss man auch festhalten, dass dieser Vorteil hinfällig wird, sobald man das Gerät in eine Schutzhülle packt. Allerdings hat man beim Pixel 9a durch die mehrheitlich flächige Rückseite im Gegensatz zu jedem anderen Gerät nicht zwingend den Drang, das Smartphone müsse in eine Hülle, um den Kamerabuckel zu schützen.


Wie bereits sein Vorgänger kommt das Pixel 9a wie sehr hochwertig daher. Es ist etwas kantiger als noch das 8a – orientiert sich damit mehr an seinem grossen Bruder, dem Pixel 9. Die Einfassung ist aus Aluminium und matt gehalten, die Rückseite aus Kunststoff im matten Alu-Look, was gefällt und wertig wirkt, allerdings etwas rutschig ist. Das Gerät ist dabei ein wenig dicker (8,9 Millimeter) als das Pixel 9 Pro (8,5 Millimeter) oder auch das iPhone 16 Pro (8,25 Millimeter) – allerdings wie mittlerweile schon doppelt erwähnt eben ohne Kamerabuckel. Der einzige Designaspekt, der uns nicht so recht gefallen will, ist die Anordnung des Kameramoduls auf der Rückseite, die für den Symmetrieästhetiker irgendwie zufällig lieblos wirkt. Und beim Display fallen die im Vergleich mit dem Pixel 9 Pro wie auch dem iPhone 16 Pro doch deutlich breiteren Displayräder auf.

Hervorragendes Display

Kommen wir damit gleich zu ebendiesem pOLED-Display, das im Vergleich zum Vorgänger von 6,1 auf 6,3 Zoll gewachsen ist und damit demjenigen des grossen Bruders Pixel 9 respektive Pixel 9 Pro entspricht. Das gilt auch für die Helligkeit, die von 2000 Nits (8a) auf 2700 Nits zugenommen hat und damit mit dem Pixel 9 gleichzieht. Das gilt überdies auch für die Auflösung von 1080 x 2424 Pixel und die Bildwiederholfrequenz von 60 bis 120 Hz. Die Spezifikationen lassen bereits erahnen, was sich in der Praxis bewahrheitet: Das Pixel 9a ist mit einem ganz hervorragenden Display bestückt, dass den bereits sehr guten Vorgänger sogar noch übertrifft und sich, was die Helligkeit angeht, auf dem Niveau des Pixel 9 Pro oder des iPhone 16 Pro bewegt. Bezüglich Farbdarstellung gefallen uns die beiden Premium-Smartphones zwar noch einen Ticken besser, Farben wirken ein klein wenig kräftiger – wahrnehmen tut man das aber nur im direkten Vergleich und selbst dann nur, wenn man pingelig genau hinschaut.


Wahrnehmbarer sind derweil die Unterschiede, was die integrierten Lautsprecher angeht. Hier haben wir das Pixel 9a mit dem iPhone 16 Pro verglichen, und hier schneidet das Pixel 9a doch deutlich schwächer ab, die eingebauten Speaker tönen im Vergleich blechern, erzeugen merklich weniger Bass und haben dadurch auch nicht das Volumen der – zugegebenermassen sehr guten – iPhone-Lautsprecher. Im Vergleich mit den Speakern des Pixel 9 Pro sind die Unterschiede allerdings deutlich weniger wahrnehmbar – die Lautsprecher des Pixel 9a tönen zwar auch hier ein klein wenig dünner, aber nur, wenn man ganz genau hinhört.

Gute Kamera, grosser Akku

Wie bei jedem Generationenwechsel bei einem Smartphone hat auch Google das Kamerasystem des Pixel 9a aufpoliert. Wesentliche Neuerung im Vergleich zum Vorgänger ist dabei ein Makro-Modus, den es beim 8a noch nicht gab und der nun auch hochwertige Detailaufnahmen erlaubt. Ansonsten wurde die Kamera insofern verändert, dass die Hauptlinse beim 9a "nur noch" mit 48 Megapixel auflöst, während es beim Vorgänger noch 64 MP waren. Die Ultraweitwinkelkamera des Pixel 9a löst übrigens mit 13 MP auf. Das alles spielt im Falle eines Pixel-Handys insofern aber keine Rolle, als dass ohnehin die Software den wesentlichen Teil zur Bildqualität beiträgt, und diese auch beim Pixel 9a hervorragende Arbeit leistet. Vor allem die realistische Bilddarstellung gefällt. Während andere – gerade auch günstigere – Smartphones dazu neigen, Fotos zwecks Effekthascherei zu überzeichnen, liefert das Pixel 9a ausgewogene Bilder, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen oder bei Dunkelheit. Der optische Bildstabilisator bei der Hauptkamera hilft dabei sicherlich mit. Was beim Pixel 9a fehlt, ist wie bereits beim Vorgänger ein optischer Zoom – der hätte wohl im Gehäuse auch keinen Platz gehabt. Digital kann man bis zum Faktor acht heranzoomen, wobei sich hier schon ein Qualitätsunterschied zu Modellen mit optischem Zoom zeigt. Die Selfie-Kamera, die durch ein Punch Hole an der Front linst, löst mit 13 MP auf, kommt ohne Autofokus, macht aber trotzdem durchaus anständige Fotos.


Eine Erwähnung wert beim Pixel 9a ist auch der Akku, der satte 5100 mAh fasst (beim 8a waren's 4492 mAh) und damit relativ lange durchhält – bei nicht allzu extensiver Nutzung durchaus auch zwei Tage. Ein Lademeister ist das Pixel 9a dafür aber nicht – nach 30 Minuten Ladezeit am Kabel ist der Akku erst zu knapp 50 Prozent voll – andere Geräte sind hier in der Lage, ihren Akku in dieser Zeit beinahe zu füllen. Via Kabel lädt das Pixel 9a mit 23 Watt, kabellos sogar nur mit 7,5 Watt.

Die volle Ladung KI

Google verbaut im Pixel 9a seinen Tensor G4 Chip, der in der ganzen Pixel-9-Serie steckt und der nicht zuletzt darauf ausgerichtet ist, Googles Gemini-KI-Funktionen auszuführen. Und so kommt auch das aktuelle Budget-Handy von Google mit der geballten Ladung KI-Features, die auch das Pixel 9 und das Pixel 9 Pro bieten. Das beginnt im Fotobereich bei der Funktion "Mich hinzufügen", wo man sich selbst nachträglich in einem Gruppenfoto platzieren kann, geht über die "Beste Aufnahme"-Funktion, womit bei einem Gruppenfoto aus verschiedenen Aufnahmen quasi das perfekte Bild zusammengebastelt werden kann, bis hin zum magischen Editor, um Fotos quasi nach Belieben zu editieren, zu erweitern oder zuzuschneiden. Ebenfalls an Bord ist Googles Gemini-AI in Form von Gemini 2.0 Flash sowie Gemini Live – Googles KI-Assistent, mit dem man sich unterhalten kann, als wäre es eine Person aus Fleisch und Blut; im Bereich KI nach wie vor eine der beeindruckendsten Anwendungen. Daneben gibt es weitere im Telefon integrierte KI-Funktionen wie Circle to Search, Deep Reserach oder Gems – um nur einige zu nennen.


Das Pixel 9a, dass es in insgesamt vier Farben gibt, wird wie eingangs erwähnt ab dem 14. April in der Schweiz verkauft. Der Preis liegt mit 128 GB Speicher bei 499 Franken, mit 256 GB kostet das Gerät 599 Franken.

Testfazit

Auch die neueste Generation von Googles Mittelklasse-Smartphone schafft es, der Oberklasse gehörig einzuheizen – dazu gehört auch die Oberklasse aus dem eigenen Haus in Form des Pixel 9 und Pixel 9 Pro. Abgesehen vielleicht von den etwas besseren Fotoaufnahmen – insbesondere mit Zoom – finden sich kaum gute Argumente, die für die teureren Modelle sprechen. Wobei man anfügen muss, dass der Strassenpreis des Pixel 9 auch nur noch bei gut 600 Franken liegt und der des Pixel 9 Pro bei rund 760 Franken. Doch zurück zum neuen Pixel 9a, das ab 499 Franken über den Ladentisch geht. Das Design des Geräts weiss uns nicht vollends begeistern. Zwar ist das Gerät durchaus wertig und es gibt den Pluspunkt, dass das Kameramodul kaum aus dem Gehäuse hervorsteht, doch wirkt die Kamera auf der Rückseite zufällig angeordnet und die breiten Ränder ums Display wirken etwas altbacken. Abgesehen davon und von der ehen mauen Ladeleistung lässt das Pixel 9a aber kaum Raum für Kritik. Das Display ist hervorragend, die Kamera liefert ebenfalls sehr gute Bilder, und das Gerät hat alle KI-Funktionen an Bord, das seine grossen Brüder auch liefern. Im Text noch nicht erwähnt, aber durchaus erwähnenswert: Das Pixel 9a sollte recht langlebig sein, nicht nur wegen der sieben Jahre Software-Updates, die Google garantiert, sondern auch wegen der IP68-Zeritfizierung (8a hatte IP67) gegen Staub und Wasser.


Wertung: 5,5 von 6 möglichen Sternen
Info: Google, store.google.com/ch


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