Die internationale Energieagentur (IEA)
prognostiziert in ihrer jüngsten Studie eine düstere Zukunft bezüglich des Stromverbrauchs in Rechenzentren. Die Studie besagt, dass sich der Strombedarf in den Datacenters bis zum Jahr 2030 verdoppeln wird. Die Forscher nennen dafür auch eine Zahl und rechnen im Jahr 2030 mit einem totalen Stromverbrauch aller Rechenzentren weltweit von rund 945 Terawattstunden pro Jahr. Zum Vergleich: Dies entspricht etwa dem 16-fachen Stromverbrauch der gesamten Schweiz.
In ihrer Studie gehen die Autoren auch auf die geografischen Unterschiede hinsichtlich des Wachstums ein. So werde sich der Stromverbrauch in China um 170 Prozent erhöhen, in den USA um 130 Prozent und in Europa um 70 Prozent. Dies verdeutlicht auch, dass in den USA bedeutend mehr Rechenzentren errichtet werden und dass China grosse Ambitionen hat, beim KI-Rennen ganz vorne mit dabei zu sein.
Die Forscher sehen allerdings nicht nur den enormen Stromhunger der KI-Rechenzentren kritisch, sondern auch, woher der Strom kommt. Aktuell stammen weltweit 46 Prozent der elektrischen Energie in den Rechenzentren aus fossilen Energien. Die Autoren schreiben, dass der prozentuale Anteil verglichen mit anderen Energieformen im Verhältnis bis zum Jahr 2030 zwar abnehmen wird. In absoluten Zahlen wird bis dahin jedoch noch mehr Strom aus fossilen Energien für den Betrieb der Rechenzentren verbraucht werden, was zu noch mehr Emissionen führt.
Die Autoren weisen abschliessend darauf hin, dass insbesondere die Länder, die von KI profitieren möchten, dazu angehalten sind, zeitnah Investitionen ins Stromnetz zu tätigen, um erneuerbare Energien zu fördern und die Energiebilanz der Rechenzentren zu verbessern.
(dok)