Der gemeinnützige Handelsverband "Cloud Infrastructure Services Providers in Europe" (CISPE) hatte sich Ende 2022 bei der EU-Kommission über die Vertragspraktiken für Cloud-Dienstleistungen von
Microsoft beschwert. Um nun eine drohende Untersuchung der Wettbewerbsbehörden abzuwenden, hat Microsoft 20 Millionen Euro in die Hand genommen und der CISPE zugutekommen lassen, sodass diese ihre Beschwerde bei der Kommission zurückgenommen haben. Dies
berichtet "Reuters".
"Diese Vereinbarung wird gleiche Wettbewerbsbedingungen für europäische Anbieter von Cloud-Infrastrukturdiensten und ihre Kunden schaffen", lässt sich etwa CISPE zitieren. Vonseiten Microsoft äussert sich President Brad Smith: "Nachdem wir mehr als ein Jahr lang mit CISPE und seinen europäischen Mitgliedern zusammengearbeitet haben, freue ich mich, dass wir nicht nur ihre Bedenken aus der Vergangenheit ausgeräumt haben, sondern auch gemeinsam einen Weg in die Zukunft gefunden haben, der noch mehr Wettbewerb auf dem Cloud-Computing-Markt in Europa und darüber hinausbringt."
Teil der Einigung ist, dass
Microsoft ein Produkt bieten soll, mit dem die Cloud-Provider Microsoft-Dienste zum gleichen Preis anbieten können, wie es Microsoft über die eigene Plattform tut. Die Cloud-Basis für solche Angebote wird jedoch nach wie vor Azure bleiben. Microsoft hat neun Monate Zeit, um dies umzusetzen.
Andere Konkurrenten wie etwa
AWS oder
Google Cloud sind über das Geschäftsgebaren von Microsoft nicht zufrieden, gehen aber nur auf die fragwürdigen Lizenzierungspraktiken und nicht auf den Deal zwischen Microsoft und CISPE ein. AWS ruft Microsoft auf, seine diskriminierenden Lizenzierungspraktiken zu unterbinden und Google Cloud hofft, dass andere Länder die Vertragsbedingungen von Microsoft genauer unter die Lupe nehmen.
(dok)