In der Schweiz sinkt das Verhältnis der erwerbstätigen Bevölkerung zur Gesamtbevölkerung, wie der Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche,
Swico, hervorstreicht. Bislang konnte die niedrige Fertilitätsrate in den vergangenen Jahrzehnten mittels Rekrutierung von ausländischen Fachkräften ausgeglichen werden. Vier von fünf Zuwanderern stammen aus EU/EFTA Staaten, ihre Erwerbsquote ist mit 83 Prozent ausserordentlich hoch. Doch die Schweiz wird sich künftig nicht mehr auf diesen regelmässigen Zustrom von Arbeitskräften aus dem Ausland verlassen können. Denn mit der Pensionierung der Babyboomer-Generation werden auch die EU-Länder um jede Arbeitskraft kämpfen. Die Auswirkungen dieser demographischen Entwicklung auf die Wirtschaftsleistung sowie auf die Personalplanung der Unternehmen wird unterschätzt, so der Swico.
Dabei sei besonders die Digitalindustrie von dieser Entwicklung betroffen, ist sie zum einen doch in hohem Masse auf qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen und zum anderen befindet sie sich im Epizentrum eines Strukturwandels. Denn als Transversaltechnologie bedient sie sämtliche Wirtschafts- und Verwaltungszweige mit Digitalisierungsdienstleistungen und -produkten. Die ICT-Industrie werde allein nicht in der Lage sein, die hohe Nachfrage an Fachkräften für die gesamte Wirtschaft aus eigener Kraft zu stemmen.
Folglich sorgt sich die Industrie um den Wohlstandserhalt sowie die Innovationskraft der Schweiz. In einem
Positionspapier fordert der
Swico daher unter anderem die Mobilisierung des inländischen Arbeitskräftepotentials, den Erhalt und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz als Arbeitsstandort sowie eine Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen dank neuen Technologien wie etwa Künstliche Intelligenz.
(abr)