cnt
Swico will KI-Akzeptanz mit Transparenz fördern
Quelle: Depositphotos

Swico will KI-Akzeptanz mit Transparenz fördern

Der Schweizer Branchenverband Swico will den KI-Skeptikern mit mehr Transparenz den Wind aus den Segeln nehmen und hat ein Merkblatt veröffentlicht, mit dem die Nachvollziehbarkeit von Algorithmen gefördert werden soll.
23. April 2023

     

Angesichts der wachsenden Skepsis und Unsicherheit im Umgang mit Künstlicher Intelligenz hat sich der Schweizer IT-Branchenverband Swico zu Wort gemeldet und will mit Handlungsempfehlungen für die Schweizer Industrie, "untauglichen Massnahmen und Angstmacherei" entgegenwirken.

Der Verband stellt sich auf den Standpunkt, dass nur eine ethische und verantwortungsvolle Digitalisierung nachhaltig sein kann und will das Vertrauen in die Digitalisierung stärken. Um die Transparenz über den KI-Einsatz zu verbessern, hat der Verband jetzt ein Merkblatt mit dem Titel "Nachvollziehbarkeit von Algorithmen" veröffentlicht, das die Funktionsweise von Algorithmen erklären und für Endanwender nachvollziehbar machen soll. Angesichts der Hilflosigkeit der staatlichen Akteure sei das Dokument "hochrelevant", gibt sich der Swico überzeugt. Das Merkblatt wird allen Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt.


Darin ist die Schaffung von Transparenz in vier Schritten vorgesehen: Nach der Definition der Adressaten soll die KI-Nutzung explizit deklariert werden, worauf der KI-Einsatz begründet und die Funktionsweise erklärt werden soll. Weitere Schritte umfassen Feedback-Möglichkeiten wie auch die Offenlegung ethischer Grundsätze.

"Transparenz ist die Grundlage für Vertrauen" gibt sich Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche überzeugt "Wenn jedes Unternehmen die einzelnen Schritte zur Nachvollziehbarkeit von Algorithmen konsequent anwenden würde, müssten die Auswirkungen von KI-Anwendungen vollständig durchdacht werden." Die daraus resultierende verantwortungsvolle Digitalisierung würde der Politik Anhaltspunkte für eine zielführende Regulierung liefern, heisst es weiter. (rd)


Weitere Artikel zum Thema

Google nimmt bei Bard offenbar ethische Bedenken in Kauf

20. April 2023 - Um bezüglich der KI-Entwicklung nicht ins Hintertreffen zu geraten, nimmt Google bei der Entwicklung von Bard ethische Bedenken in Kauf. Der Vorwurf kommt von aktuellen und ehemaligen Angestellten von Google selbst.

KI-Sprachmodell Dolly 2.0 frei verfügbar

17. April 2023 - Mit Dolly 2.0 bringt Databricks ein KI-Sprachmodell mit 12 Milliarden Parametern in die Open-Source-Community, das frei auch für kommerzielle Anwendungen nutzbar ist und als Novum mit einem menschengemachten Trainings-Datensatz feingetunt wurde.

ETH-Forscher: KI-Entwicklung nicht stoppen

4. April 2023 - Andreas Krause und Alexander Ilic vom ETH AI Center stellen sich gegen einen Entwicklungsstopp beim Training neuer Sprachmodelle für generative KI-Anwendungen, wie er von bekannten Tech-Grössen gefordert wird.

Kommentare
Die von Swico empfohlenen Schritte bezüglich KI sind für den Anfang schon ganz gut… Allerdings sollten diese eigentlich auch dann angewendet werden (müssen) wenn keine KI, sondern ein Mensch im Spiel ist… Funktionsweise erklären: Auf welcher Grundlage fällt der Mensch Entscheidungen? Korrektur ermöglichen: Eine Bewerberin sollte die Möglichkeit haben, die Firma beispielsweise auf einen diskriminierenden Entscheid des Menschen hinzuweisen. Es braucht Massnahmen, um fehlerhafte Entscheide zu korrigieren. Ethische Grundsätze: Offenlegen, an welchen Werten sich der Mensch orientiert...
Samstag, 22. April 2023, Chris Näf



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER