Der KI-Assistent Bard von
Google wird offenbar unter grossem Druck entwickelt. Dies
schreibt "Bloomberg" unter Berufung von Aussagen aus der Google-Belegschaft. Um im Wettlauf mit der Konkurrenz mithalten zu können, räumt Google seinen ethischen Verpflichtungen in Zusammenhang mit der künstlichen Intelligenz weniger Priorität ein, wie es von 18 aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern heisst. Jene Mitarbeiter, die für die Sicherheit sowie das ethische Fingerspitzengefühl neuer Produkte verantwortlich sind, wurden sogar angewiesen, sich nicht einzumischen.
Meredith Whittaker, eine ehemalige Google-Managerin, sagte gegenüber Bloomberg aus, dass die KI-Ethik in den Hintergrund getreten sei. Sie bedauere diese Entwicklung sehr, denn Ethik, welche keinen Vorrang vor Profit hat, würde letzten Endes schlicht nicht funktionieren. Google selber wies die Vorwürfe zurück und kommuniziert, dass verantwortungsvolle KI für das Unternehmen nach wie vor höchste Priorität geniesst.
Wie es anhand der Aussagen der Mitarbeitenden allerdings weiter heisst, hat die Unternehmensleitung Ende 2022 beschlossen, die Risikostrategie zu ändern. Um der Software allfällige Fehler und unmoralische Aussagen zu verzeihen, wurde Bard als "Experiment" bezeichnet, quasi eine KI im Beta-Stadium. Die Konklusion der Vorwürfe seitens der Angestellten lautet, dass man gezwungen wurde, Bard zu veröffentlichen und zu präsentieren, obwohl man sich des Risikos für Falschaussagen sowie unangemessenen Formulierungen bewusst war.
(dok)