Bei X, ehemals
Twitter, kehrt so bald keine Ruhe ein. Der Kurznachrichtendienst bleibt seit der Übernahme durch Elon Musk ohne Verschnaufpause in den Schlagzeilen. Nun sieht sich X mit zwei neuen rechtlichen Problemen konfrontiert. Gleichzeitig versucht das Unternehmen angestrengt, die Werbekunden, die ihre Aktivitäten ausgesetzt haben, zurückzugewinnen.
Wie "Politico"
berichtet, zeigen Gerichtsunterlagen, dass die damals noch Twitter genannte Plattform im Frühjahr dazu aufgefordert wurde, der US-Justiz Zugang zu Donald Trumps altem Account zu gewähren. Die Informationen sollten dem Sonderermittler Jack Smith zukommen, der gegen Ende 2022 die laufenden Untersuchungen gegen den ehemaligen US-Präsidenten übernommen hatte. Offenbar hatte Twitter dem Sonderermittler ultimativ den Zugang verschafft, dies aber erst nach der definierten Deadline umgesetzt. Die Folgen: X wird nun mit einer Strafe von 350'000 US-Dollar belangt.
Weiter sieht man sich bei X auch einer Klage von ehemaligen Angestellten konfrontiert. Diese werfen dem Unternehmen vor, sie aufgrund ihres Alters, ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts diskriminiert zu haben, wie der
Klageschrift zu entnehmen ist (
via "Heise"). Das Unternehmen hat laut den Klägern dazu Vorschriften zu Benachrichtigungen missachtet und vereinbarte Abfindungen und Prämien nicht bezahlt. Dies sei vorsätzlich geschehen, wie die Anklage postuliert.
Während X also nach wie vor an der rechtlichen Front zu kämpfen hat, versucht man auch weiterhin, das Werbegeschäft wieder zu stabilisieren. Wiederholt wurde seit der Übernahme von
Twitter durch Elon Musk bekannt, dass viele Werbekunden ihre Aktivitäten auf der Plattform ausgesetzt oder ganz beendet haben – mit den entsprechenden finanziellen Folgen für das Unternehmen ("Swiss IT Magazine" berichtete unter anderem
hier).
Auf der einen Seite will Musk möglichst freie Meinungsäusserung auf seiner Plattform, gleichzeitig ist dies ein Problem für Werbekunden, die nicht weitgehend unmoderierte und gegebenenfalls offensive Inhalte neben ihren Anzeigen sehen wollen. Die Lösung ist
laut Élyana Thierry, Head of Brand Safety bei X, eine Funktion namens Adjacency Controls (frei übersetzt: Nachbarschaftskontrollen), die seit Ende 2022 verfügbar ist. Damit steuern Werber anhand von Keywords, neben welchen Tweets ihre Werbung nicht erscheinen soll. Neu kommen nun sogenannte Sensivity Settings hinzu – eine mit Adjacency Controls vergleichbare KI-gesteuerte Funktion, welche verschiedene Einstellungen von Reichweite und Angemessenheit gewähren sollen.
(win)