Microservices gelten als flexibles und effizientes Modell der modernen Software-Entwicklung und des Software-Betriebs. Daher erstaunen die Erkenntnisse
aus einer Fallstudie des Prime-Video-Teams von
Amazon nicht wenig. Bei Prime Video hat man nämlich für den Audio/Video Monitoring Service von einer verteilten Architektur mit Microservices, die durch den AWS-Dienst Step Functions orchestriert wurden, auf einen einzigen, monolithisch aufgestellten Prozess umgestellt, unter anderem um den Datentransfer innerhalb des RAM-Bereichs dieses Prozesses zu halten.
Das Resultat der Umstellung: Die Infrastrukturkosten konnten um 90 Prozent reduziert werden – dies unter anderem durch den Wegfall des teuren Orchestrierungsdienstes und die Nutzung der preisgünstigen Amazon EC2 Compute Saving Plans. Gleichzeitig hat sich die Skalierbarkeit insgesamt verbessert. Und neu lassen sich nicht nur die höchstkonsumierten Streams auf Qualitätsprobleme hin überwachen, sondern alle Streams, die Prime-Video-Kunden nutzen.
AWS preist die Vorteile von Microservices und Server-losen Architekturen jedoch allenthalben an, und zwar als beste Methode, um Applikationen zu modernisieren. Entwickler zeigen sich ob der Fallstudie von
Amazon Prime deshalb eher verwundert, wie ein Kommentar auf "Hacker News" andeutet: "Ich bin irgendwie verblüfft, dass dieser Artikel existiert."
Der User meint weiter, die Fallstudie sage eigentlich: "Wir kehrten zu den Wurzeln zurück und hörten auf, unnötig teures AWS-Zeug zu verwenden, das dazu geführt hatte, dass wir unsere Anwendung mit einer übertriebenen Architektur entwickelt hatten – und die Ergebnisse waren viel besser."
(ubi)