Lange wurde darauf
gewartet, nun ist es Tatsache:
Amazon Web Services (AWS) hat ab sofort eine eigene Infrastrukturregion in der Schweiz. AWS-Kunden können ihre Daten damit neu also auch in der Schweiz speichern und ihre Applikationen oder Server hierzulande betreiben. Zudem sollen lokale Kunden durch die neuen Schweizer Datacenter von einer geringeren Latenz profitieren und eine grössere Auswahl sowie mehr Flexibilität bei der Nutzung von AWS-Services erhalten.
Die neue AWS Europe (Zurich) Region besteht aus drei Verfügbarkeitszonen, sogenannten Availability Zones. Diese sind weit genug voneinander entfernt, um die Geschäftskontinuität der Kunden zu unterstützen, aber nahe genug, um niedrige Latenzzeiten für Hochverfügbarkeitsanwendungen zu bieten, die mehrere Availability Zones nutzen. Die genauen Standorte seiner drei Availability Zones beziehungsweise Schweizer Datacenter nennt AWS nicht, es heisst lediglich "in der Umgebung von Zürich". Branchenkennern zufolge soll sich AWS jedoch bei Green, Vantage und Interxion eingemietet haben ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
Wie AWS weiter mitteilt, will man durch die neue AWS Europe (Zurich) Region in der Schweiz in den kommenden 15 Jahren weitere 5,9 Milliarden Franken investieren. Dabei geht es um den Bau von Rechenzentren, aber auch um Betriebskosten sowie den Kauf von Waren und Dienstleistungen von regionalen Unternehmen. Schätzungen zufolge sollen durch die Investitionen in diesem Zeitraum jährlich durchschnittlich mehr als 2500 Vollzeitarbeitsplätze bei externen Anbietern geschaffen werden – unter anderem in den Bereichen Bau, Anlagenwartung, Technik und Telekommunikation.
"Mit der neuen AWS Europe (Zurich) Region haben wir sieben AWS-Regionen und 21 Availability Zones in ganz Europa in Frankfurt, Irland, London, Mailand, Paris, Stockholm und jetzt Zürich. Dies ist eine Fortsetzung unserer Investitionen zur Unterstützung von Kunden aller Art, Startups bei der Skalierung und dem Wachstum zu helfen, die Entwicklung technischer Fähigkeiten zu fördern und Unternehmen bei der Entwicklung von Cloud-basierten Anwendungen zu unterstützen, die Services für Endnutzer neu definieren", erklärt Prasad Kalyanaraman, Vice President of Infrastructure Services bei AWS.
AWS zählt in der Schweiz laut eigenen Angaben aktuell mehr als 10'000 Kunden, darunter bekannte Unternehmen wie Clariant, Dätwyler, die Helvetia Group, Hexagon, Hilti, die Kudelski Group, die "Neue Zürcher Zeitung", OC Oerlikon, Richemont, Ringier, Swiss Re, Swisscom, Syngenta oder die Zurich Insurance Group. Aber auch viele Start-ups und öffentliche Institutionen wie die ETH Zürich, Bernmobil, EF Education First, das RSI, Swisstopo oder die Schweizerische Post sollen bereits AWS-Dienste nutzen.
(mv)