Nachdem Elon Musk noch diesen Monat angekündigt hat, Twitter nach langem Hin und Her doch noch zu übernehmen, wirft er nun den nächsten Stein in Richtung der Geschäftsleitung des Kurznachrichtendienstes. Das Unternehmen habe wichtige Unterlagen über Fehler vernichten lassen. Dies geht aus Unterlagen aus einem Gericht in Delaware hervor, die "Bloomberg"
vorliegen. In den besagten Unterlagen beschuldigt der ehemalige Sicherheitschef von
Twitter, Peiter Zatko, die Unternehmensleitung, ihn zur Vernichtung von Dateien gezwungen zu haben. So soll er zehn Notizbücher verbrannt und über 100 Dateien auf seinem Computer gelöscht haben.
Bei den vernichteten Dateien könnte es sich um die Beweise für die Anschuldigungen handeln, die Zatko im August dieses Jahres gegen Twitter erhob. So warf er dem Unternehmen mangelhaften Schutz vor Cyberangriffen vor oder behauptete, dass Twitter willentlich Fehler im Code in Kauf nahm und damit gegen die Vereinbarungen mit der US-Handelsbehörde FTC verstiess ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Musks Anwälte kommentierten daher: "Twitters Versuch, das Schweigen von Herrn Zatko zu erkaufen, ist gescheitert, aber Twitter hat sein sekundäres Zeil erreicht, nämlich sicherzustellen, dass die bestätigenden Beweise von Herrn Zatko niemals ans Licht kommen."
Aufgrund der mangelhaften Beweislage lässt sich aber kaum sagen, wie die neuesten Anschuldigungen den Übernahmeprozess beeinflussen könnten. Bisher steht immer noch das von Chefrichterin Kathaleen McCornick gestellte Ultimatum vom 28. Oktober. Die Anwälte von Musk fordern die Richterin aber nun dazu auf, die Anwälte von Twitter zu verklagen, weil sie die Vernichtung von relevanten Dokumenten veranlasst hätten.
(rf)