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Grosse Roaming-Preisunterschiede bei den Schweizer Anbietern
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Grosse Roaming-Preisunterschiede bei den Schweizer Anbietern

Bei den Roaming-Tarifen der hiesigen Telekom-Anbieter gibt es grosse Unterschiede, wie eine neue Untersuchung von Moneyland.ch zeigt. So zahlt man etwa bei den drei grossen Providern Swisscom, Salt und Sunrise am meisten.
28. Juni 2022

     

Rechtzeitig zum Start der Sommerferien hat Moneyland.ch die Preise der Roaming-Anbieter unter die Lupe genommen und kommt dabei zum Schluss, dass es zwischen den verschiedenen Anbietern sehr grosse Unterschiede gibt. Am günstigsten ist dabei gemäss Untersuchung von Moneyland.ch der Genfer Anbieter Mucho. Bei ihm schlagen zwei Wochen Sommerferien in der EU mit 33.80 Franken zu Buche. Dabei sind 1 GB Daten und 120 Minuten Telefongespräche beinhaltet. Dahinter folgen Yallo Swype für 42 Franken, Aldi Suisse Mobile mit 44.70 Franken, Swisscom mit 46.70 Franken und M-Budget mit 49.70 Franken. Während man mit Swisscom also relativ gut fährt, positioniert sich Sunrise im Mittelfeld. So kosten zwei Wochen Roaming in der EU für Abo-Kunden 46.70 Franken , wer allerdings Prepaid-Kunde ist, muss dafür 70.90 Franken berappen. Der dritte grosse Provider Salt berechnet seinen Kunden derweil zwischen 58.95 Franken und 307.95 Franken, je nachdem ob sie Prepaid- oder Abo-Kunde sind und je nach Reiseland. Damit ist Salt aber noch nicht am teuersten: Der Spitzenplatz geht an Talk Talk, wo die gleiche Nutzung während zwei Wochen mehr als 1100 Franken kosten würde.
Des Weiteren hat Moneyland.ch festgestellt, dass Salt und Lidl Connecct die Preise im Vergleich zum Vorjahr teilweise massiv erhöht haben. Am stärksten trifft dies die Kunden, die mit einem Salt- oder Lidl-Abo in gewisse EU-Länder wie Kroatien reisen. Hier sind die Kosten mit 107.95 Franken doppelt so hoch wie noch im Vorjahr. Damit seien Lidl und Salt die einzigen Anbieter, bei denen es gegenüber 2021 zu einer Preiserhöhung kam. Weniger bezahlt man derweil bei Digitec, Talk Talk (wenn man ein Abo hat), Salt (auch nur mit Abo) und als Prepaid-Kunde von Sunrise.


Betrachtet man die längerfristigen Roaming-Pakete der Anbieter, die ein Jahr gültig sind, so fährt man mit Mucho und Yallo Swype am günstigsten. Dabei hat Moneyland.ch ausgerechnet, wie viel eine Person zahlt, die zwei Wochen Sommerferien, eine Woche Herbstferien und zwei viertägige Städtereisen in beliebigen EU-Ländern macht und dabei 6 GB Daten-Roaming braucht und 120 Minuten telefoniert. Bei Mucho Mobile bezahlt man für dieses Setting 77.80 Franken, Yallo Swype schlägt mit 87 Franken zu Buche. Dahinter folgen Talk Talk (Abo) für 102 Franken, Swisscom für 111.60 Franken und Aldi Suisse Mobile für 119.20 Franken. Am höchsten sind die Roaming-Kosten für Prepaid-Kunden von Talk Talk mit über 6100 Franken. "Das ist allerdings nur ein theoretischer Wert", gibt Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei Moneyland.ch, zu bedenken. Denn wer ein Prepaid-Angebot hat, kann nur so lange Roaming nutzen, bis das Guthaben aufgebraucht ist.
Bei den reinen Daten-Paketen für Roaming, ohne Telefonie, ist gemäss Moneyland.ch Digitec am günstigsten, das für 1 GB 9.90 Franken verlangt, gefolgt von Digital Republic und Teleboy, die je 10 Franken verrechnen. Bei vielen Anbietern kostet 1 GB rund 15 Franken, darunter auch Sunrise und Swisscom. Bei Salt hingegen sind es je nach Reiseziel 24.95 oder 39.95 Franken – immerhin aber mit 1,5 GB.

Auch bei Reisen ausserhalb Europas zeigen sich grosse Preisunterschiede. Moneyland.ch hat die Kosten für 1 GB Datenvolumen in 14 ausgewählten Ferienländern verglichen. In acht Ländern wie etwa Albanien, Kosovo, Thailand oder Tunesien fährt man dabei mit Swisscom am günstigsten, während man für Reisen nach Kanada und Kroatien sowie in die USA und die Türkei auf Digitec setzen sollte.


"Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind gewaltig", bilanziert Beyeler. In den meisten Ländern kostet 1 GB beim teuersten Anbieter vier- bis fünfzehnmal so viel wie beim günstigsten. Das ärgert den Telekom-Experten: "So hohe Preisunterschiede sind nicht zu rechtfertigen." Alle Anbieter kaufen bei ausländischen Telekomfirmen Netzkapazitäten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Einkaufskonditionen derart unterschiedlich sind", erklärt Beyeler und fordert: "Es ist höchste Zeit, dass die teuren Anbieter endlich ihre Konditionen verbessern."

Detaillierte Tabellen zur Untersuchung von Moneyland.ch findet man hier. (abr)


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