Streaming-Anbietern geht es in der Schweiz gut, ist der hiesige Markt für sie doch lukrativ, wie die
Streaming-Studie 2022 von
Moneyland.ch zeigt, die auf einer repräsentativen Online-Umfrage basiert, die das Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Vergleichsplattform im April 2022 durchgeführt hat. Gemäss dieser Studie konnten im vergangenen Jahr fast alle grossen Plattformen ihre Nutzerzahlen hierzulande steigern. So gaben denn auch 89 Prozent der 1500 Studienteilnehmer an, dass sie mindestens einen Video-Streamingdienst nutzen.
Dabei ist Youtube die beliebteste Video-Plattform in der Schweiz, schauen doch vier von fünf Umfrageteilnehmern Videos über die Google-Plattform. Das hängt gemäss Moneyland.ch-Telekom-Experte Ralf Beyeler vor allem damit zusammen, dass Youtube kostenlos ist. Die kostenpflichtige Youtube-Version wird hierzulande nur von lediglich 4 Prozent genutzt.
Bei den kostenpflichtigen Angeboten hat Netflix derweil nach wie vor die Nase vorne und wird von 58 Prozent genutzt. Dahinter folgt mit einem Nutzeranteil von 22 Prozent Disney Plus. Dabei kommen die Konkurrenten dem Primus Netflix aber immer näher, konnten sie doch innert Jahresfrist kräftig zulegen. So steigerte Disney Plus seine Nutzerzahlen von 13 auf 22 Prozent und Sky Show konnte die Nutzerzahlen fast verdoppeln. Und auch die Social-Media-Plattform Tiktok wird 2022 erneut wesentlich mehr für Video-Streaming genutzt als noch vor einem Jahr.
Der einzig grössere Streaming-Anbieter, der seine Nutzerzahlen innert Jahresfrist nicht steigern konnte, ist Apple TV Plus. Dieses Angebot ist bei 11 Prozent der Studienteilnehmer im Einsatz, während der Anteil 2021 noch bei 12 Prozent lag. "Offenbar kommt das Angebot von Apple nicht so gut an wie das der Konkurrenz – obwohl Apple zu den preisgünstigsten Anbietern in der Schweiz gehört", so Beyeler. Eine Erklärung dürfte laut dem Experten sein, dass Apple TV Plus wesentlich weniger Filme, Serien und Dokumentationen bietet als die Konkurrenz.
Des Weiteren offenbart die Umfrage, wie viele Personen in der Schweiz für die Streaming-Dienste bezahlen. Auch hier hat Netflix die Nase vorn: 40 Prozent der befragten Personen geben an, dass sie selbst für ein Abo zahlen. Bei Disney Plus sind es 13 Prozent, gefolgt von Amazon Prime Video mit 7 Prozent. Zudem lassen die Umfrage-Ergebnisse gemäss
Moneyland.ch darauf schliessen, dass es hierzulande aktuell 2,5 Millionen Netflix-Abos gibt, während Disney Plus rund 830'000 zahlende Kunden verbuchen kann.
Und schliesslich zeigt die Studie auch, dass der Anteil an Personen in der Westschweiz, die bereit sind für Streaming zu bezahlen, kleiner ist als in der Deutschschweiz, ältere Personen weniger streamen als jüngere, dafür aber eher bereit sind, dafür zu bezahlen, und dass Sport-Streaming-Dienste ein Nischendasein fristen. Lediglich 17 Prozent der Befragten nutzen mindestens einen der drei Sport-Streaming-Dienste. Am beliebtesten ist Swisscoms Blue Sport, der von 11 Prozent genutzt wird, gefolgt von Sky Sport und Dazn mit 10 respektive 6 Prozent.
(abr)