Google hat Beschwerde gegen die
Vergabe von Cloud-Diensten durch den Bund an vier US-amerikanische und ein chinesisches Unternehmen eingelegt. Der amerikanische Suchmaschinengigant ging bei der Vergabe im Wert von 110 Millionen Franken leer aus.
Google habe sich nach Prüfung des Entscheids entschieden, diesen anzufechten, sagte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Unternehmen sei überzeugt, dass seine Cloud-Lösung die Kundenanforderungen erfülle und dass
Google hervorragend für das Cloud-Computing-Projekt des Bundes geeignet war.
Nach Angaben der Bundeskanzlei ist die Beschwerde fristgerecht eingegangen. Das bedeutet, dass der Beschaffungsprozess bis auf Weiteres nicht abgeschlossen wird respektive dass das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist. Über die Revision wird nun das Bundesverwaltungsgericht entscheiden.
Am 24. Juni vergab der Bund Großaufträge im Wert von 110 Mio. CHF an
Amazon,
IBM,
Microsoft und
Oracle in den USA sowie Alibaba in China. Als Gründe wurden attraktive Preise und Rabatte genannt.
Die Auszeichnung hat auch einige Kritik hervorgerufen. Marc Oehler, Chef eines Schweizer IT-Unternehmens, das eigene Cloud-Lösungen anbietet, sagte gegenüber der französischsprachigen Schweizer Zeitung "Le Temps" etwa, dass die Schweiz "ihre digitale Souveränität aufgibt". Die Ausschreibung verlange, dass sich die Rechenzentren auf mindestens drei Kontinenten befinden, so dass Schweizer Anbieter keine Chance hätten.
(swe)