Blockchain-Technologie ermöglicht völlig transparente Transaktionen ohne zentrale Instanz. Eine qualifizierte Signatur aller Beteiligten, die für Verträge und andere Rechtsgeschäfte zwingend ist, liess sich bisher nicht direkt auf einer Blockchain einsetzen. Damit fehlt die so genannte Schriftform – ein Hindernis für den rechtssicheren Einsatz einer Blockchain.
Dies soll sich in Zukunft ändern. Ein interdisziplinäres Team aus Juristen und Ingenieuren der
ZHAW hat zusammen mit Swisscom den Prototypen eines Smart Contracts entwickelt, mit dem sich das Erfordernis der Schriftform auf der Blockchain erfüllen lässt. Der Smart Contract basiert auf der Ethereum-Blockchain und enthält eine Schnittstelle zum Unterschrifts-Service von
Swisscom.
Mit diesem Smart Contract können nun auf der Blockchain rechtsgültig Verträge abgeschlossen und Vermögenswerte übertragen werden. Rechtliche Unsicherheiten werden damit beseitigt, stellt ZHAW-Experte Harald Bärtschi fest: "Für die Schweiz ist dies besonders wichtig, weil es bei uns ein Schriftformerfordernis gibt. Bisher war es oft zweifelhaft, ob Übertragungen auf der Blockchain rechtlich wirksam sind."
Die Lösung lässt sich laut ZHAW relativ einfach in bestehende Blockchain-Systeme integireren, etwa in die Ethereum-, Hyperledger- und Corda-Blockchain. Sie unterstützt sowohl die schweizerischen Anforderungen als auch solche nach der EIDAS-Verordnung der EU und eröffnet somit auch internationale Anwendungsmöglichkeiten.
(ubi)