Switchplus wird belgisch. Das Tochterunternehmen der Stiftung
Switch wird per sofort an die belgische Combell Group verkauft. Alle Mitarbeiter des Schweizer Registrars sollen übernommen werden, über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.
Das Mutterhaus Switch will sich derweil künftig voll und ganz auf das Kerngeschäft mit den Schweizer Hochschulen konzentrieren. Dazu gehören die Entwicklung von IT-Dienstleistungen in den Bereichen Netzwerk, IT-Sicherheit, Identitätsmanagement und Cloud Computing sowie die Sicherheit des Schweizer Internets. Der Verkaufserlös von
Switchplus soll denn auch vollumfänglich im Sinne des Stiftungszwecks zu Gunsten der Hochschulen investiert werden.
Zu den Hintergründen des Verkaufs erklärt die Stiftung, dass Switch seit den Anfängen eine Doppelrolle innehatte – zum einen als Registerbetreiberin der Top Level Domain .ch, zum anderen als Registrarin mit dem Direktverkauf von .ch-Domain-Namen an Endkunden. 2009 dann wurde Switchplus als kommerzielles Tochterunternehmen für das Registrargeschäft gegründet – ein Prozess, der damals
nicht ohne Nebentöne über die Bühne ging. Ab 2016 bot die Stiftung Switch selbst unter dem Druck der Regulierungsbehörden keine Domainnamen im Direktverkauf mehr an Endkunden an, sondern gab seine Kunden an Switchplus sowie andere Registrare weiter. Und: Bereits damals seit geplant gewesen, dass Switchplus über kurz oder lang – sprich wenn der Ablösungsprozess abgeschlossen ist und die Tochter auf eigenen Beinen stehen kann – verkauft wird, um den Erlös im Sinne der Stiftung verwenden zu könne. Dies erklärt Switch auf Anfrage.
Zum Verkauf an ein ausländisches Unternehmen erklärt
Switch zudem, dass man darüber froh sei, weil so könne sichergestellt werden, dass die Mitarbeiter übernommen und weiterbeschäftigt werden. Wäre Switchplus innerhalb der Schweiz an einen Mitbewerber verkauft worden, wäre wohl die Gefahr bestanden, dass ein Marktteilnehmer verschwunden und Stellen verloren gegangen wären.
Die neue Switchplus-Besitzerin, die Combell Group, wird als "führender digitaler Enabler für Unternehmer und kleine Unternehmen in Nordwesteuropa" bezeichnet. Die Gruppe bedient, nun zusammen mit
Switchplus, 800'000 Kunden in Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und neu eben in der Schweiz.
(mw)