Mit dem Release des Itanium-Prozessors 9700 (Codename "Kittson") hat
Intel diese Woche das letzte Modell der Itanium-Prozessor-Familie auf den Markt gebracht. Wie ein Intel-Sprecher gegenüber US-Medien verlauten liess, werde es nach dem "Kittson" keine weiteren Prozessoren der Itanium-Familie mehr geben. Der Itanium 9700 ist wie seine Vorgänger für den Einsatz in High-End-Unix-Servern konzipiert worden. Aktuell wird der Chip allerdings einzig von
Hewlett Packard Enterprise (HPE) verbaut, wo man die "Kittson"-CPU in den Integrity-i6-Servern einsetzen will.
Mit dem Schritt schliesst Intel ein Kapitel in der Prozessorgeschichte, das verschiedentlich für Zoff unter den diversen Protagonisten gesorgt hat. Ursprünglich war die Itanium-Prozessorgeneration als Nachfolger für die x86-Architektur auf PCs und Servern vorgesehen und wurde im Jahr 2001 von Intel und HP gemeinsam lanciert und entwickelt. Die ersten Modelle erwiesen sich dann aber als extrem stromhungrig und erforderten eine massive Kühlung. Bald aber blieb dann die Unterstützung der Serverhersteller wie auch jene der Software-Entwickler aus. Spätestens als
Microsoft 2010 ankündigte, Windows Server 2008 R2 sei die letzte Version des Serverbetriebssystems, welche die Itanium-Plattform unterstützen werde, war das Ende absehbar. Im Jahr darauf entschied man sich dann auch bei
Oracle, den Chip in der Software-Entwicklung nicht mehr zu unterstützen.
Seitens HPE heisst es heute, man werde noch bis zum Jahr 2025 Support für Itanium-Server gewähren. Den Itanium-Kunden wird derweil empfohlen, ihre HP-UX-Anwendungen via Linux-basierte Container auf Standard-x86-Server zu migrieren.
(rd)