Drei Viertel aller Deutschschweizer Arbeitnehmer wären bereit ihr Einkommen öffentlich zu machen. Dies geht aus einer repräsentativen Studie von
Xing Schweiz und dem Meinungsforschungsunternehmen Marketagent.com hervor, an der rund 1000 berufstätige Personen in der Deutschschweiz teilgenommen haben. So sind 71 Prozent aller Befragten für die Veröffentlichung des monatlichen Einkommen. Die restlichen 29 Prozent tendieren eher gegen eine Veröffentlichung wobei sich aber nur sieben Prozent klar dagegen stellen. Vor allem Gutverdienende würden sich mit der Idee einer vollständigen Transparenz schlechter anfreunden können. So läge die Zustimmung bei Befragten mit einem Jahreseinkommen vor mehr als 110'000 Franken bei 55 Prozent. Demgegenüber sprechen sich 79 Prozent der Arbeitnehmer mit einem Einkommen von wengier als 70'000 Franken für die Veröffentlichung aus.
66 Prozent aller Befragten gaben an, dass sie daran glauben, dass die Transparenz bei den Löhnen auch die Lohngleichheit fördern würden. Spannend ist, dass etwas mehr als die Hälfte, nämlich 51 Prozent der Berufstätigen mit einem besseren Lohn aufgrund der Transparenz rechnen würde. Vor allem Frauen denken, dass sie von mehr Transparenz und Lohn-Fairness profitieren würden. Die Zahl liegt hier bei 61 Prozent. Die Mehrheit der Männer, rund 58 Prozent rechnet nicht damit, dass sie persönlich von einer höheren Lohn-Fairness profitieren könnten. Jedoch müsste gemäss Studie eine Umgewöhnung in der Schweizer Arbeitnehmerlandschaft stattfinden. So sprechen derzeit nur rund 22 Prozent mit ihren Arbeitskollgen offen übers eigene Gehalt. Unterschiede gibt es vor allem zwischen den Karrierestufen. Auf Stufe Unternehmensleiter tauschen sich nur noch neun Prozent offen mit Arbeitskollegen über den Lohn aus.
Beim Gespräch über den Lohn geben die Arbeitnehmer in der Deutschschweiz eher einen zu niedrigen Betrag an. So runden 28 Prozent eher ab. Nur rund 16 Prozent runden auf. Vor allem Personen, die mehr als 110'000 Franken pro Jahr verdienen, stapeln lieber tief. Nur rund zehn Prozent der Gutverdiendenden geben noch etwas mehr an.
Weiter geht aus der Studie hervor, dass sich 39 Prozent der Befragten unterbezahlt fühlen würden. 47 Prozent der Befragten finden, dass ihr Lohn und ihre Position im Einklang stehen würden. Nur 14 Prozent der Umfrageteilnehmer finden dagegen, dass das Gehalt für ihre Position eher zu üppig ausfällt.
(asp)