Microsoft will in Zukunft bei den Maschinen, auf denen die hauseigenen Azure-Cloud-Services laufen, auf ARM-Prozessoren setzen. Dies berichtet
"Bloomberg" unter Berufung auf ein Interview mit Microsofts Azure-Verantwortlichen Jason Zander und schreibt weiter, der Schritt könnte Intels langjährige Dominanz im Datacenter-Bereich in Frage stellen.
Laut "Bloomberg" hat
Microsoft eine Windows-Version entwickelt, die auf der ARM-Plattform läuft, und hat dabei mit den beiden ARM-Spezialisten
Qualcomm und Cavium zusammengearbeitet. Aktuell sei Microsoft nun daran, ARM-Prozessoren für Such-, Storage-, Machine-Learning- und Big-Data-Anwendungen zu testen. Im produktiven Einsatz auf Kundensystemen würden sich die ARM-Chips noch nicht befinden. Laut Zander sei dies aber der nächste, logische Schritt. Dazu will Microsoft unter dem Projektnamen "Olympus" offenbar ein neues Cloudserver-Design entwickeln, und diese Maschinen könnten noch dieses Jahr in Microsoft-Datacentern implementiert werden. Das Projekt wurde
via Blog jüngst vorgestellt und sieht vor, dass neben ARM-CPUs auch Prozessoren von
Intel und
ARM verbaut werden. Mit der Entwicklung eigener Hardware-Innovationen wolle Microsoft Kosten senken, flexibler werden und konkurrenzfähig bleiben mit Mitbewerbern wie Amazon und Alphabet beziehungsweise Google.
Laut Amazon könnte Microsofts Schritt in Richtung
ARM sich zur ernstzunehmenden Konkurrenz für
Intel im Server-Geschäft entwickeln. Aktuell liefert Intel noch 99 Prozent aller Prozessoren für Server und behauptet, dass 98 Prozent der Cloud auf Intel-CPUs läuft.
Microsoft ist mit Azure der zweitgrösste Cloud-Anbieter nach Amazon und war somit bislang einer der grössten Abnehmer von Intels Server-Chips. Laut "Bloomberg" habe Hewlett Packard Enterprise im letzten Monat nun enttäuschende Quartalsergebnisse präsentiert und dafür unter anderem eine signifikant rückläufige Nachfrage eines wichtigen Kunden verantwortlich gemacht. Dieser Kunde soll laut ungenannten Quellen Microsoft gewesen sein.
(mw)