Social Media am Arbeitsplatz schadet Produktivität
Quelle: Kelly Services

Social Media am Arbeitsplatz schadet Produktivität

Die Hälfte aller Schweizer Arbeitnehmer surft während der Arbeitszeit privat auf Facebook und Co. Dabei gehen 43 Prozent davon aus, dass dieses Verhalten sich nachteilig auf ihre Produktivität auswirkt.
15. Juni 2012

     

Nicht nur in der Freizeit, sondern auch am Arbeitsplatz spielt Social Media eine immer wichtigere Rolle, wie der Kelly Global Workforce Index zeigt. Demnach bewegt sich etwa die Hälfte der Schweizer Arbeitnehmer während der Arbeit in sozialen Netzwerken. Zudem glauben 43 Prozent der Befragten, dass sich die Social-Media-Aktivitäten nachteilig auf ihre Arbeitsproduktivität auswirken – eine Tatsache, die Arbeitgeber wenig freuen dürfte. Und 50 Prozent der Arbeitnehmer sehen die Vermischung von Privatem und Beruflichem mit Skepsis. 11 Prozent sind derweil bereits aufgefordert worden, private Social-Media-Aktivitäten während der Arbeitszeit zu unterlassen.

Des weiteren urteilen 31 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass es in Ordnung sei, wenn Facebook, Twitter und Co. am Arbeitsplatz privat genutzt werden. Hierbei zeigen sich allerdings regionale Unterschiede: In der Deutschschweiz stimmen 37 Prozent der privaten Social-Media-Nutzung am Arbeitsplatz zu, während es in der Westschweiz nur 20 Prozent sind. Und 23 Prozent der Schweizer Umfrageteilnehmer finden es legitim, Meinungen über den Arbeitsplatz und die Firma im Rahmen sozialer Netzwerke auszutauschen und zu teilen.


"Hier kann man wirklich vom Aufeinanderprallen zweier Welten sprechen: Die private Welt des Arbeitnehmers kollidiert mit den Anforderungen des Unternehmens – das aber seinerseits oft gleichfalls in den Social Media präsent und aktiv ist. Problematisch ist dabei neben dem Ablenkungseffekt auch die Kommunikation: Wie äussert sich der einzelne Mitarbeiter zum Beispiel bei Online-Diskussionen zu unternehmensrelevanten, gegebenenfalls sensiblen Themen?", resümiert Peter Güggi, Generaldirektor von Kelly Services Schweiz.

Aber auch für die Arbeitgeber sind Social Networks nicht nur nachteilig. Mittlerweile sind sie eine wichtige Ressource zur Anwerbung neuer Talente. Ein Viertel der Befragten glaubt, dass eine Social-Media-Präsenz für Unternehmen notwendig und wünschenswert sei. Denn ein Viertel nutzt ausschliesslich diesen Weg, um sich über potentielle Arbeitgeber zu informieren und um sich zu bewerben. "Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich die private Nutzung von Social Media am Arbeitsplatz in weiten Teilen etabliert hat und aus Arbeitnehmersicht, besonders in der jüngeren Generation, vielerorts bereits unter ‚Gewohnheitsrecht‘ fällt. Vielen Arbeitgebern ist noch nicht ganz klar, wie sie damit umgehen sollen, auch und gerade im Hinblick auf Datenschutz und Unternehmensinterna“, so Güggi.

Für den Kelly Global Workforce Index hat Kelly Services, ein Anbieter von Personallösungen, rund 170'000 Menschen in 30 Ländern befragt, davon über 7000 aus der Schweiz. (abr)


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