Der aktuelle wirtschaftliche Abschwung hat dem Schweizer Arbeitsmarkt in den ersten Wochen der ausserordentlichen Lage stark zugesetzt, wie die Analysten von Novalytica berichten. Vor knapp einem Monat wurden erste Lockerungen eingeführt, welche gerade die Branchen Detailhandel und Gastronomie wieder zum Leben erwecken. Doch auch die IT-Branche befindet sich wieder auf dem Weg zur Besserung und befindet sich auf Platz vier der Top 5 Branchen mit den meisten Stellenangeboten.
Novalytica hat für die Auswertung die Situation auf dem Schweizer Arbeitsmarkt anhand von Echtzeitdaten zum Rekrutierungsverhalten aller Schweizer Firmen analysiert. Publizierte Stellen werden dazu täglich direkt auf den Unternehmenswebseiten erhoben.
Die neu publizierten Stellenanzeigen (Jobs von Personaldienstleistern ausgeschlossen) sind mit der Einführung der ausserordentlichen Lage um mehr als 45 Prozent eingebrochen. Nach den ersten Wochen mit geltenden Lockerungen ist die Anzahl der Stellenanzeigen nun wieder leicht angestiegen. Während in regulären Wochen im Jahr 2019 durchschnittlich rund 11'000 neu publizierte Stellenanzeigen verzeichnet wurden, sind es dieses Jahr seit den ersten Lockerungen wöchentlich circa 7000 Neupublikationen.
Seit der Einführung der ausserordentlichen Lage wurden somit insgesamt 46‘800 Stellen weniger publiziert als in der Vorjahresperiode. Der Vergleich zum Vorjahr bietet sich an, da damit saisonale Schwankungen (beispielsweise im Baugewerbe, im Tourismus und in der Gastronomie) in die Analyse miteinbezogen werden können.
In den ersten fünf Monaten im Jahr 2020 stammten über 35 Prozent der neu publizierten Stellen aus den Branchen Detailhandel, Gastro & Hotel, Gesundheitswesen, Informatik und öffentliche Verwaltung, wobei die Gastronomie und Hotellerie (10,4%) und die öffentliche Verwaltung (7%) die grössten Anteile hatten. Auch mit den Lockerungen liegt die Anzahl neu publizierter Anzeigen in der Gastronomie und Hotellerie weiterhin 65 Prozent unter den Vorjahreswerten. Ein deutlich positiveres Bild zeigt sich dafür in den Branchen Detailhandel, Gesundheitswesen, Informatik und öffentliche Verwaltung. Diese Branchen haben sich bei gut 20 Prozent unter dem Vorjahreswert eingependelt.
(swe)