Microsoft hat mit der jüngsten Windows-11-Preview (Build 27788) eine Vorabversion freigegeben, die erstmals mit Unterstützung für dem MIDI-2.0-Standard aufwartet. Wie der Konzern in einem Blog-Beitrag
verrät, handelt es sich dabei um eine komplette Neufassung von MIDI for Windows mit einem Fokus auf Erweiterbarkeit.
Bei MIDI 2.0 handelt es sich um die erste grössere Aktualisierung des 1983 veröffentlichten Prodokolls. Die Windows-Implementierung erfolgte über neue Windows MIDI Services, ein MIDI-Stack, der MIDI 2.0 verarbeitet und auch die MIDI-1.0-Implementierung auf den neuesten Stand bringt. Die neuen Windows MIDI Services bieten laut Microsoft folgende Vorteile:
- Volle Unterstützung für den MIDI-2.0-Standard, inklusive Hochgeschwindigkeitsdatenübertragungen, Meldungen mit höherer Wiedergabetreue, höherer Auflösung für Controller-Werte sowie vollständiger Erkennung von MIDI 2.0-Endpunkten und Protokollaushandlung während des Betriebs
- Schnellere Übertragungen, was zu verbessertem Timinung und geringerem Jittering führt
- Schnellere USB-MIDI-Treiber mit kompletter Unterstützung sowohl für MIDI 1.0 als auch für MIDI 2.0
- Mandantenfähigkeit jedes Endpunkts, wodurch ein Gerät von mehreren Anwendungen genutzt werden kann
- Bessere Endpunkte und Ports
- In-Service-Zeitplanung von aus- und eingehenden Nachrichten mit Zeitstempel für Anwendungen, die das neue Windows MIDI Services App SDK verwenden.
- Eingebautes Loopback und App-to-App-MIDI
- Automatische Übersetzung zwischen MIDI 1.0 und MIDI 2.0 auf der Grundlage von API-, Anwendungs- und Geräteanforderungen.
- Viel mehr Geräte-Metadaten für Anwendungen verfügbar
- Bessere Benachrichtigungen beim Hinzufügen, Aktualisieren oder Entfernen von Geräten.
- Rückwärtskompatibilität mit Microsofts WinMM (MME) MIDI 1.0 API (künftig WinRT MIDI 1.0), so dass Anwendungen ohne Änderungen mit neuen Funktionen versehen werden können und auch auf MIDI 2.0-Geräte auf der Ebene von MIDI 1.0-Funktionen zugegriffen werden kann.
Schliesslich betont
Microsoft, der MIDI-Service werde mit allen Tools und dem SDK unter einer MIT Open-Source-Lizenz veröffentlicht und sei in Zusammenarbeit mit Harware- und Softwarepartnern auf der ganzen Welt entwickelt worden.
(rd)