Dünn, hochwertig und flink: Das Pixel 9 Pro Fold im Test
Quelle: Google

Dünn, hochwertig und flink: Das Pixel 9 Pro Fold im Test

Mit dem Pixel 9 Pro Fold bringt Google sein zweites Foldable auf den Markt, das für 1699 Franken auch in der Schweiz offiziell im Verkauf ist. Das Gerät weiss dabei mit seiner Verarbeitung, aber auch funktional zu überzeugen.
4. September 2024

     

Google hat zusammen mit der Pixel-9-Familie auch sein zweites Falt-Smartphone nach dem Pixel Fold aus dem letzten Jahr vorgestellt. Die Neuauflage, mit der das Foldable auch offiziell seinen Weg in die Schweiz findet, trägt den Modellnamen Pixel 9 Pro Fold, was die Zugehörigkeit zur neuen Modellgeneration klar macht. Diese äussert sich beim Pixel 9 Pro Fold unter anderem in den KI-Software- und Fotografie-Features. Zahlreiche KI-Funktionen des "regulären" Pixel 9 respektive 9 Pro finden sich auch in der faltbaren Version. So beispielsweise das Feature "Mich hinzufügen", mit dem man sich dank KI bei Gruppen-Selfies im Nachhinein selbst dazustellen kann, aber auch das automatische Zuschneiden und allfällige Ergänzen von Fotos mittels KI oder die Möglichkeit, mittels Gemini Objekte in ein Bild zu verpflanzen oder zu entfernen. Diese Funktionen haben wir bereits bei unserem Test des Pixel 9 Pro, der sich an dieser Stelle findet, getestet, weshalb wir beim Pixel 9 Pro Fold, das wir ebenfalls zum Test erhalten haben, vor allem auf die Bauweise respektive Verarbeitung und die exklusiven Fold-Funktionen fokussieren.

Dünn und toll verarbeitet

Ebendiese Verarbeitung dürfte bei einem faltbaren Smartphone denn auch der Punkt sein, der am meisten interessiert. Und hier weiss das Pixel 9 Pro Fold zu überzeugen. Zuallererst fällt auf, dass Google ein extrem dünnes Gerät gebaut hat, das aufgeklappt gerade einmal 5,1 Millimeter dick ist, zusammengeklappt 10,5 Millimeter. Damit ist es nur noch unmerklich dicker als das «reguläre» Pixel 9 Pro mit Hülle. A propos Hülle: Eine solche am Pixel 9 Pro Fold anzubringen, ist eigentlich eine Sünde, wird das Gerät damit doch unweigerlich dicker und verliert viel von seiner an sich gegebenen Attraktivität. Ohnehin ist das Befestigungskonzept der mitgelieferten Hülle zum Pixel 9 Pro Fold etwas ungewohnt. Diese Hülle ist zweigeteilt, wobei der Teil rund um die Hauptkamera wie gewohnt klemmend auf die Rückseite des Geräts aufgebracht wird, die andere Hälfte aber mit Klebestellen kommt und damit quasi ans Gehäuse geklebt wird. Man kann diesen Teil der Hülle zwar ebenfalls wieder wegnehmen und erneut anbringen – allzu oft sollte man das wohl aber nicht tun.


Sei es mit oder ohne Hülle, das faltbare Smartphone wirkt sehr hochwertig verarbeitet, geöffnet ist alles satt, bündig, es gibt keine Spaltmasse rund ums Scharnier, und auch geschlossen ist höchsten ein minimaler Spalt zwischen den beiden Screens auf der Seite des Scharniers zu erkennen, während beim eigentlichen Öffnen und Schliessen der gut dosierte Widerstand ebendieses Scharniers gefällt. Ein Punkt, der nicht unerwähnt bleiben soll: Das Gerät besitzt ein IPX8-Rating, sprich es kann Zeit unter Wasser verbringen, ohne kaputt zu gehen, ist allerdings nicht explizit gegen das Eindringen von Staub geschützt. Wem sein Pixel 9 Pro Fold am Herzen liegt, sollte also besser nicht allzu viel Zeit am Strand oder auf dem Bau verbringen.

Hauptdisplay und Kamerablock

Nebst der Möglichkeit, das Gerät mittels Gesichtserkennung zu entsperren, hat Google dem Pixel 9 Pro Fold auch einen Fingerabdruck-Scanner verpasst, der allerdings nicht unter dem Screen liegt wie beim Pixel 9 Pro, sondern auf den Einschaltknopf gewandert ist.

Der insgesamt hervorragende Eindruck zur Qualität des Geräts wird ein klein wenig getrübt durch das Faltdisplay, das bezüglich Darstellungsqualität im Vergleich mit dem Hauptdisplay leicht abfällt. Gerade schwarz wirkt auf dem geöffneten 8-Zoll-Display deutlich weniger dunkel und weist einen leicht bläulichen Ton auf, und ganz grundsätzlich wirkt der grosse Screen etwas milchiger als der Hauptscreen und etwas weniger hell, auch wenn beide auf dem Papier mit bis zu 2700 Nits leuchten. Und ja, den obligatorischen Falz spürt und sieht man auch bei Googles neuem Falt-Smartphone.


Massiv ist – wie bereits beim Pixel 9 Pro – der rund 4 Millimeter hervorstehende Kamerablock auf der Rückseite, der sich allerdings nicht über die gesamte Breite zieht, sondern bei dem die Linsen und Sensoren übereinander angeordnet sind. Auch bezüglich Kamera-Setup gibt es Unterschiede zum herkömmlichen Pixel 9 Pro, das mit einer 50-MP-Haupkamera sowie je einer 48-MP-Ultrawide- und Telefoto-Linse bestückt ist. Das Pixel 9 Pro Fold hingegen kommt mit einer 48-MP-Hauptkamera, einer 10,5-MP-Ultrawide-Linse und einer 10,8-MP-Telekamer mit 5-fach optischem und 20-fachem Superzoom. An der Front sowie oben rechts beim gefalteten Screen finden sich zudem zwei weitere 10-MP-Linsen.

Auf die Qualität der gemachten Bilder hat das unterschiedliche Hauptkamera-Setup einen überschaubaren Einfluss. Wie das Pixel 9 Pro macht auch das Pixel 9 Pro Fold hervorragende Fotos, selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen. Marginale Unterschiede erkennen wir im Direktvergleich bestenfalls bezüglich Schärfe, die beim Pixel 9 Pro leicht besser ist, wenn man ein Foto maximal vergrössert.

Selfies einfach gemacht

Im Vergleich mit dem normalen Pixel 9 Pro bringt das Faltgerät einige Besonderheiten mit sich, für die es sich die zusätzliche Displayfläche beziehungsweise die Tatsache, dass geöffnet zusätzlich ein grosser Bildschirm nebst der Hauptkamera zur Verfügung steht, zu nutzen macht. So findet sich die Funktion «Blickfang», die sich vor allem bei der Aufnahme von Kindern anbietet. Hierbei kann man auf dem Aussenscreen eine Animation – zum Beispiele Hühner, einen Goldfisch oder eine Art Monster – zeigen, die von Sounds untermalt wird, womit man das Augenmerk der Kinder gewinnen und letztlich dafür sorgen kann, dass sie in die Kamera schauen und vermutlich sogar lachen. Für Personenaufnahmen ist zudem der Dual-Sceen-Modus gedacht, mit dem die fotografierten Personen sich live auf dem Aussenscreen sehen. Und natürlich kann man die Hauptkamera auch für Selfies gebrauchen und sieht sich selbst dann auf dem Aussenscreen. Und dann gibt es noch den Tischmodus für Gruppenfotos. Hierbei faltet man das Gerät 90 Grad zusammen, worauf sich das User Interface automatisch anpasst, so dass auf der stehenden Displayhälfte das Kamerabild und unten auf der liegenden Hälfte die verschiedenen Fotooptionen sichtbar sind. Der Tischmodus funktioniert so, dass man die Kamera ausrichtet, sich danach ins Bild begibt und die Handfläche Richtung Handy hält. Damit gibt man quasi den Befehl zum Abdrücken, was durch den blinkenden Blitz indiziert und schliesslich automatisch ausgelöst wird.

Die massig vorhandene Screen-Fläche kommt aber nicht nur für Fotografie zum Einsatz. Beispielsweise lassen sich auch zwei Apps für Multitasking-Aufgaben nebeneinander öffnen. Oder aber man nutzt das Innen- und Aussendisplay für Videocalls, um gleichzeitig sich selbst sowie seine Umgebung zu zeigen. Klappt man das Display um 90 Grad hoch, lassen sich Videos im Tischmodus schauen, ohne dass man das Gerät in der Hand halten muss, genauso wie sich gewisse Games den grossen und wahlweise geteilten Bildschirm zu Nutze machen. Lobenswert erwähnt werden muss dabei, dass das User Interface inklusive der UI-Wechsel, wenn das Gerät gefalten wird, tadellos und absolut flüssig funktionieren.


Ein abschliessendes Wort noch zum Akku: Dieser ist mit 4650 mAh für ein Gerät mit so viel Displayfläche eher bescheiden dimensioniert, sollte – der Energieeffizienz der Tensor-G4-Plattform sei Danke – bei normaler Nutzung aber einen Tag durchhalten und kann mit bis zu 45 Watt einigermassen rasch geladen werden.

Quicktest

Mit dem Pixel 9 Pro Fold liefert Google ein überzeugendes Foldable ab. Das Gerät gefällt vor allem durch seine dünne Bauweise und seine hochwertig wirkende Verarbeitung. Es kommt zudem mit zahlreichen eingebauten KI-Funktionen, einem flüssigen User Interface, einem guten Kamera-Setup sowie einigen spannenden Foto-Gimmicks, gerade für Aufnahmen von Personen. Mit einem Preis von 1699 Franken für die Version mit 256 GB ist das faltbare Smartphone sicher kein Schnäppchen, wirkt aber auch nicht überteuert.

Info: Google, store.google.com


Wertung: 5,5 von 6 möglichen Sternen (mw)


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