Die EU-Kommission nimmt abermals Meta ins Visier. Die Kommission hegt den Verdacht, dass die Algorithmen der sozialen Netzwerke Inhalte ausspielen, die ein hohes Suchtpotenzial aufweisen und daher gegen den Jugendschutz verstossen. Dies berichtet "Watson" unter Bezug auf die SDA und DPA. Konkret nennt die EU-Kommission den sogenannten Rabbit-Hole-Effekt. Dieser beschreibt, dass man so tief in eine Thematik eintaucht, dass man von alleine nicht wieder herausfindet. Die Algorithmen der sozialen Netzwerke nutzen die Verhaltensweise und Interessen der jugendlichen Nutzer so aus, dass diese immer mehr Zeit auf den Plattformen verbringen, so der Vorwurf der Kommission.
EU-Kommissar Thierry Breton lässt sich dazu wie folgt zitieren: "Wir sind nicht davon überzeugt, dass Meta genug getan hat, um den DSA-Verpflichtungen nachzukommen und die Risiken negativer Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit junger Europäer auf seinen Plattformen Facebook und Instagram zu mindern."
Meta entgegnet dem Vorwurf, dass man über ein Jahrzehnt lang Tools und Richtlinien entwickelt habe, um einen sicheren Umgang mit den sozialen Netzwerken zu ermöglichen. Ob die Bemühungen durch Meta ausreichend sind oder der Konzern das Gesetz missachtet, wird nun durch die Ermittlungen der EU-Kommission geprüft. Solange diese nicht abgeschlossen sind, gilt die Unschuldsvermutung gegenüber
Meta, da es sich derzeit nur um einen Verdacht handelt.
Die EU-Kommission stützt ihre Ermittlungen auf den von Breton erwähnten DSA (Digital Services Act). Dieser sieht vor, dass grosse Tech-Konzerne ihre Produkte und Dienstleistungen so anbieten müssen, dass sie Minderjährige besonders schützen, insbesondere im Umgang mit persönlichen Daten und suchtgefährdendem Verhalten sowie mit der Durchführung von Alterskontrollen.
(dok)