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Studie: 90 Prozent der Cyberangriff-Opfer bezahlen Lösegeld
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Studie: 90 Prozent der Cyberangriff-Opfer bezahlen Lösegeld

Eine Umfrage zeigt auf, dass die allermeisten Opfer von Cyberangriffen das geforderte Lösegeld bezahlen. Grund dafür ist, dass der Geschäftsausfall aufgrund der Datenwiederherstellung kostspieliger sei als das Bezahlen des geforderten Betrages.
1. Februar 2024

     

Behörden wie die Polizei oder das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) empfehlen bei einem Cyberangriff: Kein Lösegeld bezahlen. Damit werden die Kriminellen weiter finanziert und in ihrem Treiben bekräftigt. Doch die Realität sieht anders aus, wie eine Studie von Cenuswide im Auftrag von Cohesity zu Tage fördert. Demnach haben 90 Prozent der Opfer einer erfolgten Cyberattacke in den vergangenen zwei Jahren das geforderte Lösegeld bezahlt. 93 Prozent der Umfrageteilnehmer würden dies auch in Zukunft tun, wobei 66 Prozent der Teilnehmenden ein Lösegeld von bis zu drei Millionen Dollar und 35 Prozent sogar bis zu fünf Millionen Dollar bezahlen würden. Lediglich ein Prozent der befragten Unternehmen lehnt die Bezahlung von Lösegeld kategorisch ab.


Gemäss der Studie verursacht eine Bezahlung des Lösegeldes einen geringeren Verlust als die manuelle Wiederherstellung von Daten, denn: Keiner der Umfrageteilnehmer sei in der Lage, die Daten in weniger als 24 Stunden wiederherzustellen. Sieben Prozent schaffen es innert einem bis drei Tagen und 35 Prozent benötigen dafür sogar zwischen vier und sechs Tage. Knapp ein Viertel benötigt gar mehr als drei Wochen. Was ebenfalls ans Licht gekommen ist: Nur zwölf Prozent der Befragten haben in den letzten sechs Monaten den Prozess der Datenwiederherstellung in einer Stresssituation getestet. 46 Prozent haben die entsprechenden Prozesse seit über einem Jahr nicht mehr getestet.
Sanjay Poonen, CEO und Präsident von Cohesity, erläutert, dass Datensicherheit höchste organisatorische Priorität haben sollte und zwar über alle Funktionen und Abteilungen hinweg. Die schwerwiegenden Auswirkungen eines erfolgreichen Cyberangriffs oder einer Datenpanne auf die Geschäftskontinuität, den Umsatz, die Markenreputation und das Vertrauen der Kunden seien gemäss Poonen extrem.


Für die Studie befragte Cohesty rund 900 IT-Unternehmen aus Grossbritannien, den USA sowie Australien. (dok)


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Kommentare
Da die Umfrage abgeschlossen ist, also zeitlich in der Vergangenheit liegt, wird das Partizip entsprechend der grammatikalischen Zeit verwendet. Es heisst heisst also korrekterweise Teilgenommenhabenden und nicht Teilnehmenden. Ideologien haben noch nie zur Verbesserung einer Situation geführt. Blickt man zurück, kann man feststellen, dass eigentlich immer das Gegenteil der Fall war. Ich hoffe für euch, dass ihr endlich lernt, die Sprache zu respektieren und damit auch die Kultur.
Freitag, 2. Februar 2024, Jonas

Interessant wäre die Studie nur mit Teilnehmern aus Europa, resp. der DACH-Region. Ich schätze, hier wird weniger bereitwillig Lösegeld gezahlt.
Freitag, 2. Februar 2024, Stefan



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