Bereits zum zwölften Mal ging in Bern die IT-Beschaffungskonferenz über die Bühne, und erstmals war sie mit über 400 Teilnehmenden komplett ausgebucht. Rund 40 Speaker vermittelten Wissen und Erfahrung zu Nachhaltigkeit, Open Source, Cloud- Beschaffungen und manch anderen Themen rund um Grundlagen und neueste Trends zu öffentlicher Beschaffung und IT-Ausschreibungen. Das Eröffnungsreferat hielt Ständerat Benedikt Würth, der die Druckstellen zwischen Beschaffungsrecht und Politik beleuchtete.
Dass es anders werden muss, wenn es gut werden soll, postulierte der langjährige Beschaffungspraktiker Marco Fetz, aktuell Leiter Beschaffung Bauprojekte bei den SBB. Er schilderte die grossen Veränderungen im Beschaffungswesen der letzten Jahre wie Lieferengpässe, Digitalisierung, KI, Cybersecurity und Fachkräftemangel, die in der folgenden Diskussion mit Bundesverwal-tungsrichter Marc Steiner und Public-Procurement-Professorin Rika Koch weiter vertieft wurden. In einem weiteren Referat stellte die Datenschützerin Dominika Blonski ihre Sicht auf auf das Spannungsfeld von Datenschutz und öffentlicher Beschaffung von Cloud Services dar. Einen Ausweg aus dem Dilemma zeigte in der nachfolgenden Podiumsdiskussion Anwalt David Rosenthal anhand eines Excel-Sheets zur Risikoberechnung.
Abgerundet wurde die Konferenz durch acht Fachsessions zu den Themen Beschaffung von Cloud-Leistungen, Agilität bei IT-Beschaffungen, Ausschreibungen und Open-Source-Software, Nachhaltigkeit in der Supply Chain, künstliche Intelligenz und Informationssicherheit, Nachhaltigkeitsdialog für IT-Beschaffungen, Motivation von IT-Anbietern sowie gemeinsame Beschaffungen und Rahmenverträge. Organisiert wurde die IT-Beschaffungskonferenz 2023 vom Institut Public Sector Trahsformation der
Berner Fachhochschule und dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Bern mit Unterstützung durch den Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung der Bundeskanzlei (DTI), die Digitale Verwaltung Schweiz (DVS) sowie die Vereine swissICT und CH Open. Die Folien und Videoaufzeichnungen sowie ein Open-Access-Konferenzband werden demnächst
auf der Veranstaltungs-Website publiziert.
(ubi)