Ricardo erhöht Gebühren erneut
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Ricardo erhöht Gebühren erneut

Ricardo.ch schraubt erneut am System der Erfolgsprovision. In manchen Bereichen werden die Gebühren zwar gesenkt, unter dem Strich wird das Handeln auf dem Marktplatz jedoch erneut teurer.
25. April 2023

     

Der Online-Marktplatz Ricardo gibt erneut Änderungen an den Gebühren bei erfolgten Verkäufen – der sogenannten Erfolgsprovision – bekannt. Die seit September 2022 auf 10 Prozent festgelegte Provision liegt neu bei einem Wert zwischen 8 und 12 Prozent und wird damit etwas komplizierter. In nicht wenigen Fällen kommt es zu einer recht happigen Erhöhung der Gebühren. Das neue Reglement gilt für alle Inserate, die ab dem 2. Mai 2023 erstellt werden. Nicht verändert wird derweil die maximale Erfolgsprovision – diese liegt nach wie vor bei 290 Franken.


Nach Kategorien aufgeteilt verhält sich das neue Reglement wie folgt: Einige Kategorien bleiben bei den bisher gültigen 10 Prozent, dies sind die Bereiche Fahrzeuge & Zubehör, Kunst & Sammeln sowie Uhren. Günstiger wird es in den Kategorien Literatur und Tierbedarf, auf die fortan nur noch 8 Prozent Erfolgsprovision gezahlt werden muss, sowie im Bereich Smartphones & Zubehör, der neu mit 9 Prozent taxiert wird. Teurer wird es in vielen anderen Bereichen. In der Kategorie PC & Gaming wird neu eine Provision von 11 Prozent fällig. Und für drei Bereiche gilt ab Anfang Mai gar eine Provision von 12 Prozent – dies sind Einrichtung, Haus & Garten, Fashion sowie Freizeit. Eine Übersicht gibt es bei Ricardo.ch an dieser Stelle, die detaillierten Erfolgsprovisionen für einzelne Produkttypen finden sich hier.

34 Produkte billiger, 537 teurer

Für einige Händler dürfte es sich hierbei um eine recht einschneidende Änderung am Gebührensystem handeln, denn von den 715 aufgelisteten Produkttypen werden die Gebühren gerade einmal bei 34 gesenkt, während sie bei 537 erhöht werden. Ricardo.ch kommentiert auf Anfrage, dass die Spanne der Erfolgsprovision die Leistung der Plattform und den damit verbundenen Mehrwert für Verkäufer widerspiegeln soll. Als Kriterium für eine Erhöhung oder Senkung wird etwa die Abverkaufsquote der Produkte (die Wahrscheinlichkeit, ein Produkt erfolgreich zu verkaufen) genannt. Man investiere heute, beispielsweise in Form von Produktoptimierungen und verstärkten Werbe- und Marketingmassnahmen, in bestimmte Produkttypen gezielt mehr. Als Verkäufer profitiere man entsprechend von einer höheren Reichweite, mehr potenziellen Käufern und besseren Verkaufschancen, so der Marktplatz. "Bei diesen Produktgruppen, die sich also dank der zusätzlichen Performance von Ricardo einfacher, rascher und erfolgreicher verkaufen lassen, werden die Gebühren leicht um ein oder zwei Prozentpunkte angehoben. Bei Produkttypen, die sich jedoch weniger erfolgreich verkaufen lassen, werden die Gebühren fairerweise gesenkt", heisst es vonseiten Ricardo.ch.

Die vergünstigten oder gleichbleibenden Kategorien machen laut dem Marktplatz etwa die Hälfte des Warenumsatzes auf der Plattform aus. "Somit bleibt bei rund der Hälfte des Warenumsatzes die Erfolgsprovision unverändert oder wird sogar günstiger." Das heisst unter dem Strich aber natürlich trotzdem, dass die Gebühren im Durchschnitt erneut steigen. Ob man damit künftig mehr Gebühren einnehme als zuvor, wollte Ricardo.ch auf Anfrage nicht beantworten.


Zuletzt erhöhte der Marktplatz die Gebühren im September 2022 ("Swiss IT Magazine" berichtete), indem die flache Provision von 9 Prozent um einen Prozentpunkt und die maximale Provision von 190 auf 290 Franken erhöht wurden. Das Echo von Händlern in den Kommentarspalten war entsprechen enttäuscht. Über die anstehenden Änderungen informiert hat Ricardo.ch nur seine 200 wichtigsten Händler persönlich via E-Mail, alle anderen Nutzer werden seit dem 17. April mit einem Banner auf die Anpassungen aufmerksam gemacht. (win)


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Kommentare
Es braucht ein Konkurrenz damit Ricardo dass aufhört mit ungerechtes Gebühren und monopolisieren. Die Gebühren steigt einfach so hoch ohne Veränderung und kein Käufer / Verkäufer Schutz. Es rein digitales platform. Über Tutti, Marco, Ebay- muss mann die Leute informieren. Ein Artikel übers "Alternative platform" würde schon mal helfen anderen Leute zu informieren und zu wechseln. Bei Marco gibt's sogar kauf schütz was ich viel besser finden.
Dienstag, 26. März 2024, Jessie

Ich habe mich von Ricardo abgewendet. Die Politik hat in den letzten Jahren drastisch geändert. Die Zitrone wird ausgepresst solange es geht. Funktionalitäten, die Händler den Alltag erleichterten wurden abgeschafft. So kann man die Kunden vergraulen.
Dienstag, 27. Juni 2023, Ex-Ricardo-Nutzer

Es ist eine Unverschämtheit was die Gebühren angeht. Da ständig die Rede von Verbesserungen ist, welche bis jetzt nie stattgefunden haben sondern immer nur schlechter geworden ist lässt man sich das schlechte Management noch extra zahlen. Es rentiert für Gewerbliche Verkäufer die feste Margen bei Ihren Produkten haben schlicht weg nicht mehr zu inserieren. Es wird genau das Gegenteil erreicht was man wohl möchte, mehr Verkäufe. Wenn man zum grossen Bruder Ebay rüber schaut dann wird dort massiv mehr Geboten, bei Einstellmöglichkeiten und Funktionalitäten. Selbst wenn man Ricardo Informationen zu Verbesserungen sendet wird man nicht mal mit einer Antwort bedacht, da man ja scheinbar alles besser weis. Sehr sehr arm und das wird Ihnen hoffentlich bald das Genick brechen. R.I.P Ricardo
Sonntag, 21. Mai 2023, Benjamin Hennig

Uns gehts genau so wie den meisten gewerblichen Verkäufer auf Ricardo. Seit diese Firma der Ringier Gruppe angehört, versucht man methodisch die gewerblichen Anbieter auszubeuten. Wir haben auf unsere Artikel eine Nettomarche von 20%. Wie soll man da 12% an Provision bezahlen? Ja der kluge denkt sich, wir schlagen dann mal die 12% auf unseren Vk drauf. Nur wird dann der Angebotspreis dermassen hoch, dass man nichts mehr verkauft. Ehrlich gesagt wird jeder der bei Ricardo bei einem Gewerbler kauft, hochgradig beschissen. Wir hatten über 1000 Artikel eingestellt die nun einfach gelöscht wurden. Für uns ist diese Firma nach über 10 Jahren zusammenarbeit für immer gestorben. Ich hoffe inständig, dass auch andere grosse Händler abwandern.
Samstag, 13. Mai 2023, WESTSIDE

Was bisher niemand bemerkt hat ist, dass Ricardo die Gebühren ausserdem noch aufrundet. Wenn jemand einen Artikel für CHF 1.10 verkauft, werden nicht 11 Rappen, sondern 15 Rappen Gebühren verlangt. Abrunden ist eher selten. In der Gebührenordnung ist davon nie zu lesen.
Freitag, 28. April 2023, Oldies But Goldies

Ich verkaufe auch gewerblich. Und natürlich in einer Kategorie, wo mal wieder die Gebühren stiegen. Ich weiss noch, wie ich als Pro maximal 15 Fr. Gebühren gezahlt hab, und nein, der Wegfall der Einstellgebühren hat das nicht kompensiert, die hat man damals im Multipack gekauft und nach wenigen Malen Einstellen war der Artikel meist weg. Was mit den neuen Gebühren noch immer gut geht ist Zubehör für wenige Franken mit dicker Marge. Artikel für mehrere 100 Fr? Das lohnt sich nicht mehr. Marge zu kein nach Abzug der Gebühren. Also eben eine Plattform für iPhone-Kabel und -Hüllen, aber nicht mehr für iPhones, so als Beispiel.
Donnerstag, 27. April 2023, Verkäufer

Ricardo ist nicht nur teurer gweworden, sondern auch funktional eine Katastrophe geworden. Sucht man Filme, kann man diese nicht auf Blu-rays einschränken und beim Comics-Durchstöbern lassen sich die Französischen nicht ausklammern, usw, usf. Kein Wunder geht das Business den Bach runter! Vielleicht müsste man auch einfach einmal das Entwickler-Team austauschen. Werden jetzt wieder die Gebühren erhöht, erstaunt es nicht, wenn immer mehr Verkäufer sich Alternativen suchen (tutti.ch, discogs.com).
Mittwoch, 26. April 2023, Toni

Ich bin schon lange auf Tutti umgestiegen…
Mittwoch, 26. April 2023, Andreas Meier

Seit Ricardo eine Geldschleuder geworden ist für die Inserenten, habe ich nicht mehr inseriert. Es gibt Tutti, welches zwar weniger bekannt ist, aber bei der man mit den Menschen direkt Kntakt halten kann. Es funktioniert recht gut, udn so empfehle ich es allen, die es bisher noch nicht gekant haben. Ricardo wird schon merken, dass ihre abzockerei nicht als gut empfunden wird.
Dienstag, 25. April 2023, Schweizer

Ricardo verschwendet Unsummen an Geld, um die Plattform mittels Gendersprache zu politisieren und zu sexualisieren. Unter dem Strich verliert ricardo damit Kunden, die sich nicht instrumentalisieren lassen. Was ganz offensichtlich einen Mitgliederschwund zur Folge hat. Was wiederum bedeutet, dass die Gebühren erhöht werden müssen. Ein Teufelskreis. Nun, ricardo wird es so ergehen, wie allen Unternehmen, die glauben, sie müssen ihr politischen Gedankengut belehrend nach Aussen tragen.
Dienstag, 25. April 2023, Jonas



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