Netflix möchte gegen das Teilen von Nutzerkonten vorgehen. Einem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge (
via "Golem.de") plant die Unternehmensführung derzeit Massnahmen, um Anfang 2023 das unerlaubte Teilen von Netflix-Zugangsdaten zu unterbinden. Wie genau diese Massnahmen aussehen, ist derzeit jedoch noch unbekannt.
Gemäss dem "Wall Street Journal" würden 100 Millionen Netflix-Nutzer auf die Zugangsdaten respektive Passwörter von Bekannten zurückgreifen und selbst kein eigenes Konto anlegen. Dies hat Konsequenzen für die Abo-Zahlen des Streaming-Dienstleisters: Im ersten Quartal 2022 hatte
Netflix erstmals seit einem Jahrzehnt Abos verloren (unser Schwestermagazin "Swiss IT Reseller"
berichtete) – ein Trend, der anhielt. Genau aus diesem Grund suchen die Netflix-Manager nun auch nach einer Lösung für das Problem des Teilens von Nutzerkonten.
Denkbar wäre es, das Teilen von Konten anhand der IP-Adressen zu unterbinden. Für Netflix-Konten mit externen Benutzern, die dieselben Zugangsdaten verwenden, aber nicht in demselben Haushalt wohnhaft sind, fällt eine Zusatzgebühr an. Falls diese nicht bezahlt wird, wird das Konto gesperrt und dem Hauptbesitzer eine E-Mail mit dem entsprechenden Passwort zugestellt – externe Benutzer bleiben aussen vor. Diese Praxis wird zum Beispiel in einigen Ländern Südamerikas schon getestet. Dabei ergeben sich jedoch zwei Probleme: Zum einen werden Familien- oder Haushaltsmitglieder bestraft, die getrennt leben oder sich auf Reisen befinden. Zum anderen ist sich selbst die Unternehmensführung von Netflix bewusst, dass sie mit dieser Massnahme Abonnenten verlieren könnten. "Sie können sich sicher sein, dass die Nutzer das nicht sofort gut finden werden", kommentierte Ted Sarandos, Co-CEO von
Netflix.
(rf)