Die EU will sich bei der Kommunikation nicht auf US-Konzerne wie SpaceX oder Amazon verlassen und strebt vielmehr einen eigenen Satellitenverbund für den Internetzugang an. Nachdem im Februar im EU-Parlament ein entsprechendes Projekt diskutiert wurde, hat man sich jetzt auf den Aufbau eines Satellitenverbunds geeinigt, wie die Nachrichtenagentur "Reuters"
berichtet (Paywall). Für das Projekt mit der Bezeichnung Iris2 (Infrastructure for Resilience, Interconnection and Security by Satellites) soll in den kommenden Jahren die Summe von 2,4 Milliarden Euro aus der EU-Kasse bekommen. Der Rest der insgesamt benötigten sechs Milliarden Euro soll aus dem privaten Sektor kommen.
Laut "Reuters" erhofft man sich mit dem Schritt, Breitbandinternet in Europa schneller überall bereitstellen zu können, aber auch afrikanische Länder zu versorgen, um chinesischen Anbietern zuvorzukommen. Mit der Entwicklung soll bereits im kommenden begonnen werden, während der Start der bis zu 170 Low-Orbit-Satelliten in den Jahren 2025 bis 2027 erfolgen soll. Mit der Inbetriebnahme des Satellitennetzes wird 2028 gerechnet, wobei das Netz durch eine hochkarätige Verschlüsselung namens Quantum Cryptography gesichert werden soll.
Bereits im kommenden Jahr werden die ersten Prototypen für Amazons Satelliteninternet ins All geschossen. Das Project Kuiper sieht vor, bis zu 3236 Satelliten dafür ins All zu bringen. Das Satellitennetzwerk Starlink von Elon Musks Konzern SpaceX ist derweil bereits 2018 gestartet und hat bis heute 3275 Satelliten im All; SpaceX verfügt über Bewilligungen bis zum Jahr 2027 für knapp 12'000 Satelliten.
(rd)