Der Facebook-Mutterkonzern
Meta soll zweifelhafte Methoden angewendet haben, um den Konkurrenten Tiktok in der Öffentlichkeit zu verunglimpfen. So soll die Beratungsfirma mit dem durchaus bezeichnenden Namen Targeted Victory, die für ihre Arbeit für die US-Republikaner bekannt ist, daran arbeiten, Tiktok in den US-Medien als gefährlich darzustellen. Heikel ist daran unter anderem, dass offenkundig angebliche Tiktok-Trends angeprangert werden, die aber eigentlich aus
Facebook stammen. Die Informationen stammen aus internen E-Mails von Targeted Victory, die "Washington Post"
vorliegen.
Mit den Lobby-Bemühungen sollte Tiktok, besonders als Unternehmen aus dem Ausland, als Gefahr für die Jugend und das gesellschaftliche Gefüge dargestellt werden. Und schliesslich gehe es Meta auch darum, dass die öffentliche Kritik an Tiktok von den eigenen Verfehlungen im Wettbewerbs- und Datenschutzbereich ablenkt. In den E-Mails ist davon die Rede, dass man Titel wie "From dances to danger: how Tiktok has become the most harmful social media space for kids" ("Von Tänzen zur Gefahr: Wie Tiktok zum gefährlichsten Social-Media-Bereich für Kinder geworden ist") als Traumszenario ansehen würde.
Als notwendig erachtet man die Aktion bei
Meta offenbar, weil Tiktok in den letzten Jahren einen kometenhaften Aufstieg hingelegt hat (und gar
Google als meistgeklickte Page weltweit verdrängte), während
Facebook vor allem bei jüngeren Usern völlig aus der Mode geraten ist. Meta verteidigt sich, indem man sich auf den Standpunkt stellt, dass Tiktok, wie alle Plattformen, angemessenen Prüfungen unterzogen werden sollte. Tiktok sorgt sich laut Statement über die unlauteren Methoden. Es wurde in den Kampagnen von Targeted Victory behauptet, dass mehr als ein Trend, bei denen es um Vandalismus und Gewalt ging, von Tiktok stamme, während jedoch nachvollziehbar ist, dass die beiden Trends zuerst auf Facebook Verbreitung fanden. Weiter wurden mehrere Briefe besorgter Eltern und Politiker an Lokalmedien geschickt, die laut internen E-Mails von Angestellten der Beratunsfirma von dieser mitverfasst wurden.
(win)