Die seit Frühjahr in der EU geltende Datenschutz-Grundverordnung DSGVO wird zunehmend durchgesetzt, mitunter auch durch Bussen in Millionenhöhe. Wie "Heise" mit Bezug auf eine Analyse des Finanzberaters Finbold
berichtet, wurden allein im dritten Quartal Bussen in Höhe von 984,5 Millionen Euro ausgesprochen. Die Bussensumme hat damit rund das 20-fache der 50 Millionen Euro Bussgelder erreicht, die im gesamten ersten Halbjahr 2020 ausgesprochen wurden.
Allerdings entfiel der Löwenanteil der zwischen Juli und September ausgesprochenen Bussgelder auf die Internetriesen
Amazon und
Whatsapp, deren Budgets durch die Millionenbussen nicht allzusehr in Mitleidenschaft gezogen werden dürften. Die grösste Busse in Höhe von 746 Millionen Euro ging im Juli an Amazon Europa, wobei es sich hier um das grösste je ausgesprochene Bussgeld im Zusammenhang mit der DSGVO handelte. Im September wurde dann Whatsapp wegen Verstössen zur Zahlung von 225 Millionen Euro verurteilt. Dass die Bussen auch bezahlt werden müssen, ist derzeit noch offen. Die Verfahren sind noch im Gange und Amazon oder auch Whatsapp wollen gegen die Entscheide in Berufung gehen.
Wie die Finbold-Analyse weiter belegt, wurden in den drei Jahren seit der DSGVO-Einführung hauptsächlich Unternehmen aus der IT- und Kommunikationsbranche gebüsst. Viele davon hätten eine marktbeherrschende Stellung und Milliarden von Kunden, über die sie Unmengen personenbezogener Daten verarbeiten.
(rd)