247 DSGVO-Verstösse pro Tag
Quelle: DLA Piper

247 DSGVO-Verstösse pro Tag

Seit rund 20 Monaten ist die DSGVO in Kraft, bis heute wurden mehr als 160'000 Zuwiderhandlungen registriert. Auch das gesamte in Rechnung gestellte Bussgeld ist zu einer beachtlichen Summe angewachsen.
21. Januar 2020

     

Die britische Kanzlei DLA Piper hat errechnet, wie viele Verstösse gegen die DSGVO seit deren Inkrafttreten 2018 geahndet wurden und die Zahl ist stolz: 160'921 Zuwiderhandlungen wurden zwischen Mai 2018 und Januar 2020 registriert, ein Durchschnitt von 247 Vorfällen pro Tag. Berücksichtigt wurden in der Studie mit dem Titel DLA Piper GDPR Data Breach Survey: January 2020 Vorfälle aus allen EU-Staaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein. Das ganze war für die Betroffenen denn auch nicht billig, denn die DSGVO-Bussen reissen bekanntlich grosse Löcher in die Firmenkassen. Insgesamt wurden für alle gesammelten Verstösse Bussen in der Höhe von 114 Millionen Euro ausgesprochen.
Spitzenreiter bei der Anzahl der Vorfälle sind die Niederlande, Deutschland und das Vereinigte Königreich mit 40'647, 37'636 und 22'181 Vorfällen, während Lettland, Zypern und Liechtenstein die wenigsten Data Breaches verzeichneten. Bei den Bussen setzt sich jedoch klar ein anderer Spitzenreiter ab, nämlich Frankreich. Während dort lediglich 3459 Verstösse gemeldet wurden, ist das Total der gesprochenen Bussen mit 51 Millionen Euro aussergewöhnlich hoch. Hinter Frankreich folgen Deutschland (24,5 Mio. €) und Österreich (18,1 Mio. €). Die Niederlande sind trotz der höchsten Zahl an Verstössen in der Kategorie Bussen mit weniger als einer halben Million Euro auf Platz neun zu finden. Der Trend der Vorfälle wie auch der Bussen zeige allgemein nach oben, halten die Verfasser der Studie fest.


Hier geht es zur Studie von DLA Piper. (win)


Weitere Artikel zum Thema

Microsoft aktualisiert Cloud-Verträge für Firmenkunden wegen DSGVO

19. November 2019 - Microsoft passt seine Cloud-Verträge mit Firmenkunden an, weil die bisherigen Online Services Terms gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen könnten.

EU-Datenschutzaufsicht findet Microsoft-Verträge bedenklich

23. Oktober 2019 - Die EU-Datenschutzaufsicht EDPS stellt in den Verträgen zwischen EU-Behörden und Microsoft erhebliche DSGVO-Probleme fest. In Zukunft sollen die Vertragsbedingungen der Anbieter nicht mehr einfach so akzeptiert werden.

Viele Cookie-Warnungen entsprechen nicht der DSGVO

12. September 2019 - Tausend Websites analysiert, mit 80'000 Usern im Feld getestet: Die ungeliebten Cookie-Warnungen bieten zu wenig Informationen und bewegen die User gezielt dazu, der Datenfreigabe zuzustimmen. Die DSGVO verlangt Anderes.

Kommentare
Ich kam spontan auf den selben Gedanken wie mein Vor-Kommentator d.w.: Geldmaschine. Wer hat denn diese Verstösse gemeldet? Gibt es gerichtlich belegte Widersprüche gegen die Bussgeldbescheide? Worin bestehen diese Verstösse genau und wer kam zu Schaden?
Mittwoch, 22. Januar 2020, Bernd Palmer

Na super, dann muss man annehmen, dass die DSVGO nur dafür eingerichtet wurde, Geld in die Staatskasse zu bringen. Einfach nur lächerlich, finde ich.
Mittwoch, 22. Januar 2020, d.w.



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER