Oppo hat im Rahmen einer Online-Veranstaltung gleich mehrere kamerabezogene Ankündigungen präsentiert. Für das Unternehmen sind Smartphone-Kamera-bezogene Innovationen nichts neues. So war das chinesische Unternehmen etwa das erste weltweit, das Periskop-Telephoto-Kameras und Unter-Display-Kameras vorstellte, die heute beide immer häufiger in High-End-Geräten zu finden sind. Anfang August stellte das Unternehmen zudem eine neue Unter-Display-Kameratechnologie vor ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
Die erste Neuankündigung ist ein Teleobjektiv mit kontinuierlichem optischen Zoom. Im Gegensatz zu den heute verwendeten Periskop-Teleobjektiven bewegen sich die Linsenelemente über den gesamten Zoombereich von 85 bis 200 Millimeter, was bedeutet, dass die Bilder bei jeder Brennweite gestochen scharf sein sollen, ohne dass ein digitaler Zoom, ein Beschnitt oder eine künstliche Schärfung erforderlich sind, so das Unternehmen.
Das Oppo-Modul beginnt bei 85 mm, einer gängigen Brennweite für Porträtaufnahmen.
Oppo weist darauf hin, dass die Verwendung einer Kamera für mehrere Brennweiten auch eine konsistentere Leistung in Bezug auf Farbe und Weissabgleich gewährleistet. Leider sagte Oppo aber nicht, wann es das Zoom-Objektiv in einem kommerziellen Gerät anbieten wird.
Weiter hat
Oppo ein optisches Fünf-Achsen-Bildstabilisierungssystem präsentiert, das sowohl Lens-Shift- und Sensor-Shift-Techniken als auch Bewegungsdaten vom Gyroskop des Telefons nutzt. Die Linsenverschiebung wird dabei für graduelle Bildstabilisierung verwendet, während die Sensorverschiebung in dramatischeren Situationen zum Einsatz kommt und die Möglichkeit bietet, den Sensor zu drehen sowie entlang der X- und Y-Achse zu bewegen.
Laut Oppo ermöglicht dies eine dreimal bessere Stabilisierung als bei herkömmlichen OIS-Kameramodulen. Im Gegensatz zum Zoom-Objektiv nannte Oppo hierbei auch einen Zeitrahmen für die Veröffentlichung des OIS-Systems. So soll dieses im ersten Quartal 2022 in ersten Oppo-Handys verbaut und verkauft werden.
Die letzte grosse Ankündigung von Oppo ist ein neuer Bildsensor, der ein RGBW-Subpixel-Layout verwendet und zusätzliche weisse Subpixel hinzufügt, was nach Angaben des Unternehmens die Lichtempfindlichkeit um bis zu 60 Prozent erhöht.
Oppo räumt ein, dass frühere Versuche mit RGBW-Sensoren ihre Grenzen hatten, ist aber der Meinung, dass die neuen Bemühungen aufgrund fortschrittlicherer Herstellungsverfahren einen grossen Unterschied machen sollten. Der Sensor soll zudem auch schon bald verfügbar sein – das Unternehmen sagt, dass dieser in Handys erscheinen wird, die im vierten Quartal 2021 ausgeliefert werden.
(swe)