Manchmal lösen sich Ransomware-Gruppen auf und stellen ihre Aktivitäten ein. So geschehen bei Avaddon. Die Gruppe hat die Keys zur Entschlüsselung ihrer Schadsoftware, welche Daten auf etlichen Rechnern von Opfern verschlüsselt und damit unbrauchbar gemacht hat, an "Bleepingcomputer" übergeben. Wie
zu lesen ist, hat die Redaktion von einer nicht näher bekannten Quelle einen Link und ein Passwort zu einem Zip-Archiv erhalten, in dem sich die Schlüssel zur Ransomware befinden.
Insgesamt hat die Avaddon-Gruppe 2934 Entschlüsselungsschlüssel zur Verfügung gestellt, wobei jeder Schlüssel einem bestimmten Opfer zugewiesen werden kann. Emsisoft hat ein
kostenloses Entschlüsselungs-Tool veröffentlicht, den Opfer von Avaddon nutzen können, um ihre Dateien zu retten.
Wie "Bleepingcomputer" weiter schreibt, ist Avaddon offenbar von der Bildfläche verschwunden, denn auch die entsprechenden Seiten im Tor-Netzwerk sind nicht mehr aufrufbar. Dass hinter der Aktion nur gute Absicht steckt, ist indes unwahrscheinlich. Vermutlich wurde der Druck durch die internationalen Strafverfolgungsbehörden zu gross, und die Mitglieder der Gruppe haben sich entschieden abzutauchen.
(luc)