Swiss Fibre Netz (SFN), ein Gemeinschaftsunternehmen lokaler Energieversorger und Kabelnetzbetreiber in der Schweiz, kritisiert die Glasfaserausbaupläne von
Swisscom. Denn, so SFN-Andreas Waber gegenüber der Nachrichtenagentur "AWP", die neuen Swisscom-Angebote für die Mitbenutzung der ultraschnellen Datenleitungen seien für kleinere Telekom-Anbieter ungeeignet. Ende April hatte Swisscom seine Angebote überarbeitet und den Mitbewerbern eine direkte Leitung oder einen eigenen technischen Zugang von der Telefonzentale bis zum Strassenschacht vor Häusern in Aussicht gestellt. Mit der Direktleitung können diese Konkurrenten ihre Endkunden mit eigenen Angeboten beliefern und sind nicht mehr auf die technischen Vorleistungen von Swisscom angewiesen. So müsse Salt dafür schätzungsweise 750 Millionen Franken investieren – das könne sich ein kleiner Anbieter nicht leisten.
Neu im Angebot ist zudem auch die Farbentbündelung auf den Swisscom-Leitungen, womit die Mitbewerber einzelne Farbspektren alleine nutzen können. Gemäss Waber von SFN handelt es sich dabei aber um eine Pseudolösung, er bezeichnet das Angebot gar als untauglich.
Entsprechend fordert Swiss Fibre Netz nun im Rahmen des laufenden Weko-Verfahrens zum Glasfaserausbau von Swisscom eine Änderung der Bauweise des Glasfasernetzes. Statt die Zuleitungen von der Telefonzentrale direkt zum Strassenschacht zu legen, sollten diese für mehrere Schächte gebündelt in die Verteilerkästen in den Quartieren gelegt werden.
(abr)