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So zufrieden sind Schweizer KMU mit ihrer Fibu-Lösung
Quelle: Pixabay

So zufrieden sind Schweizer KMU mit ihrer Fibu-Lösung

62,5 Prozent der Schweizer KMU geben an, mit ihrer Fibu-Lösung "sehr zufrieden" zu sein. Bei jedem zehnten Unternehmen steht in den kommenden zwei Jahre eine Migration an.
20. Mai 2021

     

Vom 26. Februar bis am 5. April 2021 fragte "Swiss IT Magazine" seine Leser via Online-Umfrage, welche Finanzbuchhaltungslösung (Fibu) in ihrem KMU genutzt wird. Ausserdem wollten wir wissen, wie zufrieden die Umfrageteilnehmer mit ihrem Fibu-Hersteller sind. Und schliesslich interessierte uns, ob bei den Befragten ein Fibu-Migrationsprojekt ansteht – sei es mit dem aktuellen Hersteller in die Cloud, ein Wechsel der Lösung On-Premise, oder ein Wechsel der Lösung, weil in die Cloud migriert wird. Insgesamt haben 296 Teilnehmer an der Umfrage mitgemacht, womit wir natürlich weit von repräsentativen Ergebnissen entfernt sind. Nichtsdestotrotz lassen die gesammelten Antworten einige spannende Rückschlüsse zu und zeigen gewisse Tendenzen.


Die Fülle der Antworten auf die erste Frage – "Auf welchen Fibu-Hersteller setzen Sie respektive Ihr Treuhänder?" – unterstreicht die schiere Vielfalt an Lösungen in der Schweiz. Beinahe 50 verschiedene Fibu-Hersteller wurden genannt, viele davon nur einmal. Nur gerade vier Hersteller erreichten eine zweistellige Prozentzahl an Nennungen – Abacus, Sage, Europa3000 und Bexio. Ebenfalls relativ häufig genannt wurden ­ausserdem Banana, Proffix, Selectline, Comatic sowie Run my Accounts. Rund ein Dutzend Umfrageteilnehmer gab zudem an, eine Eigenentwicklung zu nutzen.

Wer ist wie zufrieden?

Fast noch spannender als die Frage, welcher Hersteller am breitesten eingesetzt wird, ist die Frage nach der Zufriedenheit mit den eingesetzten Lösungen. Und um diese Zufriedenheit steht es bezüglich Fibus nicht allzu schlecht. So geben über alle Hersteller hinweg gesehen 62,5 Prozent der Umfrageteilnehmer an, "sehr zufrieden" mit ihrer Lösung zu sein, und 20,6 Prozent sind "eher zufrieden". "Sehr unzufrieden" oder "eher unzufrieden" sind hingegen nur 5,1 Prozent, und 11,1 Prozent haben zur Zufriedenheit mit "geht so" geantwortet.


Filtert man nur diejenigen 15 Umfrageteilnehmer heraus, die angeben, "eher unzufrieden" oder "sehr unzufrieden" zu sein, zeigt sich, dass acht davon Abacus einsetzen und zwei eine Lösung von Sage, während sich die restlichen fünf Nennungen auf fünf Hersteller verteilen. Betrachtet man den Zufriedenheitsgrad der vier Hersteller mit den meisten Nennungen, präsentiert sich folgendes Bild: 61,8 Prozent der Abacus-Kunden sind entweder "sehr zufrieden" oder "eher zufrieden" mit ihrer Fibu, 11,8 Prozent geben ihre Zufriedenheit mit "geht so" an, und 17,7 Prozent sind "eher unzufrieden" oder "sehr unzufrieden". Bei Sage sind 76,5 Prozent der Kunden positiv gestimmt ("sehr zufrieden" oder "eher zufrieden"), 17,6 Prozent neutral ("geht so") und 5,9 Prozent negativ ("eher unzufrieden" oder "sehr unzufrieden"). Noch besser siehts bei Europa3000 aus – hier sind 87,5 Prozent positiv gestimmt, 9,4 Prozent neutral und nur 3,1 Prozent negativ. Und bei Bexio sind gar 90,3 Prozent positiv und 9,7 Prozent neutral gestimmt – unzufrieden mit Bexio zeigte sich keiner der Umfrageteilnehmer.

Wer migriert wohin?

Nicht minder spannend die letzte Frage danach, ob bei den Umfrageteilnehmern in den kommenden zwei Jahren ein Fibu-Migrationsprojekt ansteht. Hierbei haben 60,5 Prozent angegeben, weiter auf die aktuelle On-Premise-Lösung zu setzen, und 27 Prozent erklärten, bei der aktuellen Cloud-Lösung zu bleiben. Derweil steht bei insgesamt 10,8 Prozent ein Migrationsprojekt an. 43,8 Prozent derjenigen, die in den nächsten zwei Jahren eine Migration planen, tun dies von der On-Premise-Lösung des aktuellen auf die On-Premise-Lösung eines neuen Herstellers. 31,3 Prozent planen die Migration von der On-Premise-Lösung des aktuellen Herstellers auf die Cloud-Lösung eines neuen Herstellers, während 18,8 Prozent in die Cloud migrieren, ohne dabei den Hersteller zu wechseln. 6,3 Prozent schliesslich planten innerhalb der Cloud die Migration zu einem neuen Hersteller.

Betrachtet man nochmals die vier Hersteller mit den meisten Nennungen, sieht man, dass sich bei Abacus die meisten abwanderungswilligen Kunden finden. So geben 20,6 Prozent der Umfrageteilnehmer an, von ihrer bestehenden On-Premise-Abacus-Installation auf die On-Premise-Lösung eines neuen Herstellers migrieren zu wollen. Interessant ist derweil: Kein Abacus-On-Prem-Kunde plant die Migration auf die Cloud-Lösung eines neuen Herstellers, dafür wollen 5,9 Prozent der Abacus-On-Prem-Kunden auf eine Cloud-Lösung von Abacus wechseln, und nur ein Abacus-Kunde erklärt, von seiner bestehenden Abacus-Cloud-Lösung auf die Cloud-Lösung eines neuen Herstellers wechseln zu wollen.


Bei Sage sieht die Situation so aus, dass insgesamt 14,7 Prozent der Sage-Fibu-Kunden eine Migration planen – davon 8,8 Prozent auf die On-Premise- und 5,9 Prozent auf die Cloud-Lösung eines neuen Herstellers. Der Anteil der Europa3000-Kunden, die migrieren wollen, beträgt 6,3 Prozent und umfasst ausschliesslich Kunden, die von einer Europa3000-On-Premise-Installation auf die Cloud-Lösung eines neuen Herstellers setzen wollen. Im Falle von Bexio schliesslich finden sich keine Kunden, die Migrationspläne haben.

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Durchgeführt haben wir die Umfrage anlässlich des Mai-Schwerpunktthemas "Finanzbuchhaltung im KMU", in dem wir aufzeigen, welches Potenzial in der Digitalisierung, Automatisierung und "Cloudisierung" der KMU-Fibu steckt und in dem wir 19 Cloud-fähige Fibu-Lösungen in einer grossen Übersicht präsentieren. Den kompletten Schwerpunkt lesen Abonnenten im aktuellen Heft. Noch kein Abo? Hierkostenlos ein Probeabo bestellen. Ausgewählte Artikel des Schwerpunkts finden sich auch online – etwa "Die Vorteile einer digitalisierten KMU-Buchhaltung", "Auf dem Weg zur automatisierten Buchhaltung" oder das Fallbeispiel beim Unternehmen Project Competence, das wir unter dem Titel "Finanzbuchhaltung digitalisiert und ausgelagert" publiziert haben. (mw)


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Kommentare
Die Cloud-Kunden "profitieren" vor allem dann, wenn irgendwo in einem weit entfernten "Krisengebiet" irgendein Internet-Knoten Lock-Down geht, durch Angriff, einem banalen Server-Update, oder einfach weil sein Dienstleister Ressourcen gespart hat. Und der Schweizer Benutzer merkt, wie betroffen er dann doch ist. Kein Mail, keine Buchhaltung, keine Daten, nichts. Rien ne va plus! Da kann ich nur raten, behaltet eure IT, eure Server, eure UPS und ihr spart im Endeffekt. Und vor allem, ihr wisst wo eure Daten liegen, nämlich @home
Montag, 7. Juni 2021, Hans Dubler

Diese Umfrage zeigt die grosse Vielfalt unterschiedlichster FiBu-Programme bzw. auch ERP-Systeme auf. Sie wiederspiegelt die Schweizer Wirtschaft, welche zu 99% auf KMU basiert. Einige der KMU möchte gemäss Umfrage ihre FiBu bzw. wahrscheinlich ihr komplettes ERP aus der Cloud beziehen. Das verhilft ihnen zu mehr Kostentransparenz und es reduziert IT-Investitionen. Wählen die KMU auch echte Cloud-Angebote aus, dann profitieren sie von Systemen, welche stetig mit den Anforderungen der Zeit, der Märkte und der Kunden mithalten. Aber, nicht jede in der Cloud angebotene FiBu / ERP-Lösung bietet diese Vorteile. Es gibt auch "alten Wein in neuen Schläuchen". Den zukünftigen Cloud-Kunden empfehle ich, sich vorab ready für die Cloud zu machen, um von den Vorteilen der Cloud profitieren zu können.
Freitag, 4. Juni 2021, Thoralf Möbius



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