Parler, die alternative Social-Media-Plattform, verklagt
Amazon, nachdem das Unternehmen den Service von seinen Servern verbannt hat. Als Grund für die Klage nennt Parler unter anderem Kartellverletzung, Vertragsbruch und Einmischung in die Geschäftsbeziehungen des Unternehmens mit den Benutzern, wie unter anderem "CNN"
berichtet.
Die Klage bittet ein US-Bundesgericht um eine einstweilige Verfügung gegen Amazon und nennt die Entscheidung von
Amazon Web Services, den Service von seinen Servern zu verbannen, einen "Todesstoss" für Parler.
"Ohne AWS ist Parler am Ende, da es keine Möglichkeit hat, online zu gehen", heisst es in der Beschwerde. "Und eine Verzögerung der Gewährung dieser einstweiligen Verfügung um auch nur einen Tag könnte die Todesglocke für Parler läuten, wenn Präsident Trump und andere auf andere Plattformen wechseln."
In der Klage von Parler wird behauptet, dass Amazon unrechtmässig versucht hat, den Wettbewerb einzuschränken, indem es einen Spieler vom Markt verdrängt hat. Es wird auch behauptet, dass Amazon seinen Vertrag mit Parler gebrochen hat, indem es Parler nicht mit einer Frist von 30 Tagen gekündigt hat und dass Amazons Handlungen Parlers Beziehungen zu aktuellen und zukünftigen Nutzern beeinträchtigen.
In einem Brief,
den "CNN Business" erhalten hat und der am Samstag an Amy Peikoff, Chief Policy Officer von Parler, geschickt wurde, sagt
Amazon Web Services, dass es in den letzten Wochen 98 Beispiele von "Beiträgen, die eindeutig zu Gewalt auffordern und anstiften" an Parler gemeldet hat. Der Brief enthält Screenshots von mehreren Beispielen.
"Wir haben eine stetige Zunahme dieser gewalttätigen Inhalte auf Ihrer Website gesehen, die alle gegen unsere Bedingungen verstossen", schrieb AWS. "Es ist klar, dass Parler keinen effektiven Prozess hat, um die AWS-Servicebedingungen einzuhalten."
(swe)