Google steht bekanntermassen unter Beobachtung durch das US-Justizministerium – es geht um angebliche Verstösse gegen das Kartellrecht. Das US-Magazin "Politico"
berichtet nun von einem konkreten Schritt, den die Behörden ins Auge fassen und beruft sich dabei auf drei Personen, die über die entsprechenden Diskussionen Bescheid wüssten.
Demnach könnte
Google gezwungen werden, seinen mit einem Anteil von 60 Prozent auf Desktops und Laptops sowie 37 Prozent auf Mobilgeräten marktdominierenden Chrome-Browser sowie einen Teil des Webegeschäfts abzustossen. Dies mit dem Ziel, die beherrschende Stellung von Google im über 160 Milliarden US-Dollar starken digitalen Werbemarkt zu korrigieren. Es gehe dabei auch um Googles Entscheidung, dass Chrome keine 3rd-Party-Tracking-Cookies mehr zulassen soll, was Verlagen gar nicht gefällt: Sie nutzen solche Cookies, um den Werbekunden die Effektivität ihrer Kampagnen nachzuweisen.
Würde dies Realität, wäre es die erste gerichtlich verfügte Zerschlagung eines US-Unternehmens seit Jahrzehnten. Und es würde
Google empfindlich treffen. Wie der Bericht weiter anmerkt, haben sich weder Google noch das Department of Justice zu den vermuteten Diskussionen geäussert, die noch im Gang seien. Die DOJ-Ermittler sollen sich jedoch schon mit Experten für Online-Marketing, mit Konkurrenten von Google und mit Verlagen getroffen haben.
Eine weitere Klage könnte indes bereits in Kürze vor Gericht kommen. Dabei geht es um Googles Dominanz bei Smartphone-Betriebssystemen. Google nutze seine Marktmacht, um die eigene Suchmaschine gegenüber den Mitbewerbern bevorzugt unterzuschieben.
(ubi)