Im dritten Quartal 2020 haben Ransomware-Angriffe im Vergleich zum Vorjahresquartal weltweit um 50 Prozent zugenommen, wie eine Studie von Check Point feststellt. In einzelnen Ländern sieht die Bilanz teils nochmals massiv schlechter aus. So betrug der Zuwachs in den USA 98 Prozent, in Deutschland 145 Prozent und in Spanien 160 Prozent. In Sri Lanka waren gar 436 Prozent mehr Angriffe mit Erpressungscharakter zu verzeichnen. Zahlen zur Schweiz nennt der
Blogpost von Check Point nicht.
UPDATE: Gemäss nachgelieferten Informationen von Check Point beträgt die Zunahme in der Schweiz 71 Prozent. Dabei zu beachten: Dieser Prozentsatz wurde aus der Differenz zwischen dem zweiten und dem dritten Quartal 2020 berechnet, die Daten stammen aus der Check Point Threat Cloud Engine.Die Check-Point-Sicherheitsforscher führen den Anstieg unter anderem auf immer raffiniertere und schwerwiegendere Angriffsmethoden zurück. Dazu gehört etwa die Double Extortion, bei der die Cyber-Kriminellen damit drohen, die gestohlenen vertraulichen Daten öffentlich zu machen. Ausserdem würden die Angreifer ihre Lösegeldforderungen so anpassen, dass ihre Opfer lieber zahlen, als den Aufwand für die Wiederherstellung ihrer IT-Systems auf sich zu nehmen. Die meistbetroffenen Branchen sind laut der Studie Kommunikation, Bildungswesen und Forschung sowie öffentliche Verwaltung und Militär. Die hauptsächlichen Ransomware-Typen waren Maze und Ryuk.
Lotem Finkelsteen, Head of Threat Intelligence bei
Check Point, erklärt: "Ransomware bricht 2020 Rekorde. Der Anstieg der Attacken begann mit der Coronapandemie, als Unternehmen sich für eine Remote-Belegschaft einrichten mussten und dabei bedeutende Sicherheitslöcher in ihren IT-Systemen in Kauf nahmen." Aber gerade die letzten drei Monate hätten nochmals ein alarmierendes Wachstum bei der Anzahl der Ransomware-Angriffe gezeigt. Finkelsteen fürchtet, dass dies so weitergeht und die Bedrohung aufs kommende Jahr hin noch schlimmer wird.
(ubi)