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Konsumenten wollen modernes Kleingewerbe
Quelle: Localsearch

Konsumenten wollen modernes Kleingewerbe

Das Coronavirus hat auch kleine Läden dazu gezwungen, auf Digitalisierung zu setzen und kontaktloses bezahlen oder Heimlieferdienste anzubieten. Konsumenten wünschen sich nun, dass das so bleibt.
23. Juli 2020

     

Das Coronavirus hat für einen Innovations- und Digitalisierungsschub im Retail respektive im Kleingewerbe gesorgt. Plötzlich haben auch Quartierläden kontaktloses Bezahlen und einen Onlineshop angeboten, und Restaurants führten Heimlieferdienste ein. Auf diese Annehmlichkeiten möchte Konsumenten nun nicht mehr verzichten, wie eine Befragung von Localsearch zeigt. Sie wünschen sich moderne Einkaufsmöglichkeiten als bleibenden Standard.

"Ich habe mich daran gewöhnt, auch bei lokalen Geschäften online zu bestellen, und möchte das auch in Zukunft tun können", erklären etwa 39 Prozent der befragten Konsumenten. Ganz oben auf der Wunschliste steht dabei die Onlinebestellung bei Restaurants (71 Prozent), in Blumengeschäften (43 Prozent), Gärtnereien (37 Prozent), Bäckereien (31 Prozent), Metzgereien (29 Prozent) und Quartiergeschäften (25 Prozent). Auch das Angebot eines Hauslieferdienstes, den viele kleine Geschäfte während Corona erstmals angeboten haben, wollen viele nicht mehr missen. 33 Prozent der Konsumenten wünscht sich, dass dieser Service auch in Zukunft zum Dienstleistungsrepertoire von Quartierläden, Bäckereien, Metzgereien und anderen Gewerblern gehört.


Gar einen wahren Höhenflug habe das kontaktlose Bezahlen erlebt, so Localsearch, was bei den Konsumenten gut angekommen sei. 59 Prozent der Umfrageteilnehmer wünschen sich, in kleinen Geschäften auch weiterhin kontaktlos bezahlen zu können. Nur jeder Fünfte erklärt, er könne gut darauf verzichten. Überdurchschnittlich beliebt ist das kontaktlose Bezahlen bei den Jungen (16 bis 29 Jahre): 65 Prozent von ihnen erwarten, dass auch der Quartierladen diese Bezahlmöglichkeit anbietet. 52 Prozent der Konsumenten nutzt die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens seit dem Lockdown auch häufiger als zuvor. Die 30- bis 44-Jährigen schwingen dabei obenaus: 55 Prozent von ihnen hält die Kreditkarte heute häufiger ans Bezahlterminal. Mit 51 Prozent bilden die Jungen von 16 bis 29 hier das Schlusslicht.
Einen Schub erlebt hat auch das Onlineshopping. Vor Corona erledigten nur wenige ihren Routine-Haushaltseinkauf online. Gerade mal 13 Prozent der Schweizer Konsumenten haben mindestens einmal pro Woche ihren Haushaltseinkauf oder einen Teil davon online erledigt. 33 Prozent taten dies wenigstens einmal pro Monat und 54 Prozent selten bis nie. Inzwischen sagt jeder vierte Konsument (24 Prozent), er kaufe Artikel des täglichen Bedarfs heute häufiger online ein als noch vor dem Lockdown. Am meisten zulegen konnte das Onlineshopping bei jenen Konsumenten, die vor dem Lockdown mindestens einmal pro Monat bestellt haben. Von ihnen kaufen heute 36 Prozent häufiger online ein. Auch bei den bisherigen Online-Verweigerern, also jenen 54 Prozent, die vor Corona selten bis nie online eingekauft haben, wird häufiger online geshoppt. Von ihnen kaufen jetzt 15 Prozent ebenfalls häufiger online ein. Aber: Das lokale Gewerbe hat auf diesen Wunsch bis Vor-Corona kaum reagiert, schreibt Localsearch. In einer früheren Umfrage, die Localsearch im Januar 2020 durchgeführt hat, gaben zumindest nur 23 Prozent aller befragter Kleinunternehmer an, ihre Ware auch online anzubieten. Wie die Situation heute ausschaut, dazu mach der Verzeichnisdienst keine Angaben.

Erfreulicher Nebeneffekt von Corona ist, dass Konsumenten vermehrt lokal einkaufen – auch wenn dieser Effekt in der Realität hinter der Wahrnehmung zurückliegt. So sind 46 Prozent der Umfrageteilnehmer davon überzeugt, dass sich die Bevölkerung infolge der Krise ganz bewusst für den Einkauf in lokalen Geschäften und bei lokalen Produzenten entscheidet. In der Realität zeigt sich allerdings ein leicht anderes Bild: Hier sind es nur 27 Prozent, die angeben, vermehrt bei lokalen Anbietern einzukaufen. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar nur 16 Prozent. Am meisten Unterstützung erfährt das lokale Gewerbe von den 60- bis 74-Jährigen. Von ihnen kaufen 34 Prozent häufiger im Laden um die Ecke als vor dem Lockdown. Insgesamt sagen 46 Prozent von sich selbst, sie würden nicht häufiger lokal einkaufen.


Für die Erhebung wurden Ende Mai 705 Personen befragt. (mw)


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