Auf Amazons Marktplatz tummeln sich nicht nur seriöse unabhängige Verkäufer, sondern auch allerlei Betrüger, die den Kunden ohne reellen Gegenwert das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Dem will der E-Commerce-Riese nun einen Riegel vorschieben: Die Verkäufer müssen sich einem Interview stellen und sollen so nachweisen können, dass sie keine Abzocker sind. Weil persönliche 1:1-Interviews in Coronazeiten kaum in Frage kommen, setzt Amazon dafür auf Videokonferenzen.
Amazon testet diese Authentifizierungsmethode seit Anfang 2020, bisher mit rund 1000 Verkäufern aus den USA, China, Grossbritannien und Japan. Besonderes Augenmerk legt der Konzern auf chinesische Anbieter. Es bestehe auch der Verdacht, dass gewisse Händler über ihre privaten Netzwerke mit mehreren Accounts arbeiten, was bei Amazon nicht erlaubt sei.
Es geht dabei nicht etwa darum, dass Amazon auf dem Marktplatz weniger neue Händler will – im Gegenteil, denn diese können dabei mithelfen, mit der aktuell enormen Nachfrage fertig zu werden. Dies betont auch ein Sprecher von
Amazon: "Ehrliche Unternehmer sollen in der Lage sein, nahtlos einen Account zu eröffnen und ihr Geschäft zu starten. Wir müssen aber auch Betrüger entlarven und blockieren. Der neue Prozess macht es uns leichter, mit potenziellen Verkäufern zu sprechen. Für unauthentische Akteure dagegen wird es schwieriger, sich zu verstecken."
(ubi)