Das Forschungs- und Entwicklungslabor für die Kabelnetzbranche Cablelabs hat die technischen Spezifikationen des neuen Internet-Übertragungsstandards DOCSIS 4.0 veröffentlicht. Dieser ermöglicht Bandbreiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde über Kabelnetze.
DOCSIS 4.0 soll gegenüber dem derzeit von der Schweizer Festnetztelefonie-Industrie verwendeten Übertragungsstandard DOCSIS 3.1 folgende Verbesserungen bieten:
- Full Duplex: Damit werden Mehrfachübertragungen über das gleiche Frequenzspektrum ermöglicht, wodurch die symmetrische Bandbreite zwischen Uplink und Downlink erhöht wird.
- Erweitertes Frequenzspektrum: DOCSIS 4.0 nutzt ein erweitertes Spektrum bis zu 1,8 GHz (gegenüber 1,2 GHz bei der vorherigen Version DOCSIS 3.1).
- DOCSIS mit niedriger Latenz (LLD): LLD optimiert den Internetverkehr, um die Latenz zu verringern und die Geschwindigkeit zu erhöhen. Ab Januar 2019 ist die LLD auch für DOCSIS 3.1 verfügbar und kann durch Software-Updates implementiert werden.
Was diese Verbesserungen bringen, sind insbesondere geringere Latenzzeiten von 1 Millisekunde sowie höhere Bandbreiten. Als Ergebnis werden so 10 Gigabit pro Sekunde im Downstream und 6 Gigabit pro Sekunde im Upstream möglich. Im Vergleich zu DOCSIS 3.1 entspricht dies einer Verdoppelung der Downstream- und einer Vervierfachung der Upstream-Daten. "DOCSIS 4.0 ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, der das enorme Potenzial der Kabelnetztechnologie zeigt", so Reto Zumoberhaus, Leiter Strategie & Content Management bei
Suissedigital. Wann genau DOCSIS-4.0-Produkte in der Schweiz erhältlich sein werden, ist allerdings noch nicht bekannt. Weitere Informationen über den neuen Standard
finden sich online.
(swe)