Huawei steht unter Generalverdacht der Staatsspionage, was dem chinesischen Hersteller in einzelnen Ländern einen Ausschluss aus dem Geschäft mit 5G-Equipment für den aktuell anstehenden Netzausbau einbrachte. Die USA, Australien, Neuseeland, Japan und Grossbritannien haben reagiert und schlossen Huawei für die Lieferung von 5G-Equipment aus ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Auch in der Schweiz wurden diesbezüglich Stimmen laut, in der Folge wird sich nun der Nationalrat mit der Sache befassen ("Swiss IT Magazine"
berichtete ebenfalls).
In die Diskussion über Staatspionage und Lieferungsmonopole schaltet sich nun die Free Software Foundation Europe (FSFE) ein und
verlangt eine offene Herausgabe des Quellcodes für 5G-Technologie. Die Massnahmen, welche gegen Huawei ergriffen werden, würden zu kurz greifen, so die FSFE. Die einzige wirksame Kontrolle sei eine offene Herausgabe des gesamten Codes, damit dieser nachvollziehbar sei und Vertrauen aufgebaut werden könne. Eine Kontrolle durch ausgewählte Behörden und Telefongesellschaften könnte in diesem Fall unter Umständen helfen, das generelle Problem würde damit jedoch nicht gelöst, heisst es weiter.
"Wir sollten nicht nur den Fall Huawei diskutieren, sondern die Debatte auf alle kritischen Infrastrukturen ausweiten", sagt Max Mehl, FSFE-Programmmanager. "Nur mit Freier und Open Source Software kann Transparenz und Nachweisbarkeit garantiert werden. Das ist eine seit langem bekannte entscheidende Voraussetzung für Sicherheit und Vertrauen. Wir erwarten von staatlichen Akteuren, dass sie diese Lösung nicht nur für den Fall
Huawei, sondern für alle vergleichbaren IT-Sicherheitsfragen umgehend realisieren."
(win)