Comparis hat basierend auf einer repräsentativen Befragung Marktanteilszahlen zum Schweizer Mobilfunkmarkt veröffentlicht. Demnach hat
Swisscom 2018 im Vergleich zum Vorjahr satte 5 Prozent Marktanteil verloren und kommt so auf noch 42 Prozent Marktanteil. Allerdings wanderten die Kunden nicht zu den beiden anderen Netzbetreibern
Salt und
Sunrise ab, sondern zu alternativen Anbietern. So hat laut
Comparis auch Sunrise eingebüsst, und zwar 1 Prozent (neu 22%). Und Salt konnte um 1 Prozent zulegen und kommt neu auf 16 Prozent Marktanteil.
Der Swisscom-Verlust relativiert sich angesichts dessen, dass die beiden Swisscom-Produkte Wingo sowie Simply Mobile je 1 Prozent zulegen konnten, genauso wie Migros M-Budget (neu 8%) – das Angebot läuft ebenfalls auf dem Swisscom Netz. Coop Mobile hat derweil 1 Prozent verloren, und die übrigen Anbieter, die nicht näher aufgeschlüsselt sind und die zusammen 8 Prozent ausmachen, haben um 3 Prozent zugelegt.
Comparis-Digital-Experte Jean-Claude Frick sagt zu den Ergebnissen: "Grundsätzlich ist die Wechselbereitschaft in der Schweiz gering. Die Leute bleiben ihrem Anbieter meist mehr als fünf Jahre treu. Aber wenn sie wechseln, suchen sie eher einen günstigeren Anbieter ohne Qualitätseinbussen." Dies erklärt auch das Zulegen von Wingo und Co., die auf dem Swisscom-Netz laufen.
Bei der Wahl des Produkts spielt laut der Comparis-Befragung mit 73 Prozent noch immer der Preis die wichtigste Rolle (Vorjahr 72 Prozent). An zweiter Stelle folgt eine gute Netzabdeckung. Dieses Kriterium hat gegenüber 2017 signifikant an Bedeutung gewonnen, mit 69 Prozent der Nennungen (Vorjahr: 61%).
An dritter Stelle folgt der Wunsch nach einem möglichst grossen Datenvolumen. Auch hier hat die Wichtigkeit zugenommen, von 30 auf 34 Prozent. Ein inkludiertes Roaming-Guthaben hingegen spielt mit 22 Prozent der Nennungen (2017: 21%) eine kleinere Rolle. "Die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz bevorzugen individuell zukaufbare Roaming-Pakete, die sie bei Bedarf aktivieren können", so Frick. Das liege nicht zuletzt daran, dass die Anbieter inzwischen wirksame Kontrollmechanismen gegen unkontrollierte Kosten im Ausland eingeführt haben.
Schliesslich hat
Comparis anhand der Umfrage herausgefunden, dass der Anteil der Handykunden mit einem Abovertrag zuletzt nochmals um 5 Prozent auf 82 Prozent gestiegen ist. Vor allem Jüngere würden auf Abos setzten, während ältere Personen eher noch Prepaid hätten. "Die jungen Generationen telefonieren zwar kaum noch. Doch sind sie auf grosse Datenvolumen angewiesen. Für sie kommt ein Abo-Vertrag deshalb oft günstiger als ein Prepaid-Produkt", so Frick dazu.
(mw)